IG Metall verlangt mehr Tempo bei der Energiewende
- Schlüsseljahre in der nächsten Legislaturperiode
- Ausbau der Erneuerbaren erfordert höhere Zubau-Mengen, Planungsbeschleunigung und Vereinfachung des Planungsrechts
- Investitionsbedarf bis 2030 umfasst 500 Milliarden Euro
(Frankfurt am Main) - Aus Sicht der IG Metall muss eine neue Bundesregierung nach der Wahl am 26. September sehr schnell und sehr konkret Maßnahmen zur Beschleunigung der Energiewende auf den Weg bringen. "Alle reden über Ziele, obwohl der Dissens hier nicht groß ist. Was wir aber brauchen sind die Maßnahmen, also was konkret passieren muss und in welcher zeitlichen Taktung, um diese Ziele zu erreichen", sagt Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, anlässlich einer Branchentagung der IG Metall zur Windenergie.
Wolfgang Lemb, in seiner Funktion bei der IG Metall unter anderem zuständig für Industrie-, Energie- und Strukturpolitik, warnt: Wenn es im Tempo der vergangenen zehn Jahre weitergehe, scheitere die Energiewende. Die Beschäftigten erwarteten klare und verlässliche Rahmenbedingungen, damit ihr Betrieb in klimaneutrale Zukunftstechnologien investieren und so Beschäftigung gesichert werden könne. Die Schlüsseljahre hierfür seien die der kommenden Legislaturperiode.
Industriell drohe Deutschland den Anschluss im internationalen Wettbewerb zu verlieren, wenn Investitionsvorhaben für mehr Klimaschutz nicht beschleunigt werden. "Wenn wir den Strombedarf der Zukunft von ca. 700 TWh aus Erneuerbaren realisieren wollen, braucht es einen Anstieg der installierten Leistung Erneuerbarer auf mindestens 300 GW, davon ca. 150 GW Photovoltaik, 100 GW Wind Onshore und 50 GW Wind Offshore", betonte Lemb. Das gehe aber nur mit einer Vereinfachung des Planungsrechtes und einer deutlich höheren Geschwindigkeit bei den Planungsverfahren.
Das Problem des "Flaschenhalses" der Netzinfrastruktur müsse beseitigt werden. "Wenn wir Industrieland bleiben wollen, muss das jetzt endlich gelöst werden", so Lemb.
Wenn die Zwischenziele 2030 (-65 Prozent THG-Emissionen) und 2040 (-88 Prozent) erreichbar sein sollen, brauche es auch einen deutlichen Anstieg der notwendigen öffentlichen Investitionen. Auch hierfür brauche es in der nächsten Legislatur ein klares Commitment der nächsten Bundesregierung. "Wir sehen hier einen Bedarf von ca. 500 Milliarden Euro in den kommenden 10 Jahren", so Lemb.
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