IG Metall verharmlost Folgen eines hohen Tarifabschlusses: Personalkostenanteil im Schnitt bei 35 Prozent
(Frankfurt) - Der IG Metall scheint es an wirtschaftlicher Kompetenz zu mangeln, erklärte Diether Klingelnberg, Präsident des VDMA, in Frankfurt. Die Gewerkschaft verharmlost die Folgen eines hohen Tarifabschlusses. Das zeigt die Arbeitskampfrhetorik der IG Metall, die die Angebote der Arbeitgeber als Frechheit, Beleidigung und Zumutung zurückweist.
Personalkosten sind ein wesentliches Kostenelement für die Unternehmen - und kein Instrument ideologischer Auseinandersetzungen, erklärte Klingelnberg. Die von der IG Metall immer wieder aufgestellte Behauptung, der Personalkostenanteil läge bei 20 Prozent, ist zumindest für die Branche der Investitionsgüterindustrie schlicht falsch. Nach Untersuchungen des VDMA hat der Maschinen- und Anlagenbau einen durchschnittlichen Personalkostenanteil von 35 Prozent, in einzelnen Fachbranchen auch noch einen sehr viel höheren. Dies erklärt sich durch die wissensintensive und kundenspezifische Fertigung, die die Unternehmen in den meisten Teilbranchen zum Weltmarktführer gemacht oder an die Spitze in der Welt gebracht haben. Andere Branchen innerhalb der Metallindustrie, wie beispielsweise die Automobilindustrie, haben aufgrund der Serienfertigung einen viel geringeren Personalkostenanteil.
Die vom VDMA vertretene Branche der Investitionsgüterindustrie ist mit knapp 900.000 Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber Deutschlands. Die IG Metall wird dringend aufgefordert, die Kampfrituale zu beenden und mit den Arbeitgebern sachbezogene Verhandlungen aufzunehmen. Wir sollten uns darüber sehr bewusst sein, dass die Personalkosten für die Masse der kleinen und mittleren Unternehmen eine wettbewerbsentscheidende Größe ist, so VDMA-Präsident Diether Klingelnberg.
VDMA fordert erneut ein klares Signal für mehr Flexibilität
Der VDMA appelliert erneut mit Nachdruck an die Tarifvertragsparteien, endlich ein System flexibler Lösungen auf betrieblicher Ebene zu schaffen. Die inzwischen mehr und mehr mit Drohungen geführte Diskussion gegen flexible Vereinbarungen auf betrieblicher Ebene ist eine ideologische Geisterdiskussion aus grauer Vorzeit. Es ist höchste Zeit, ein klares Signal für Flexibilität, für den Aufbruch und für die Sicherung des Standorts Deutschland zu setzen, forderte Klingelnberg. Betriebliche Vereinbarungen sind nach Untersuchungen des VDMA ein Meilenstein, um Arbeitsplätze zu sichern, zu halten und neu zu schaffen. Hier stehen die Tarifvertragsparteien in einer hohen gesellschaftlichen Verantwortung. Sie müssen endlich die von Organisationsinteresse getragene Blockade gegen betriebliche Vereinbarungen beenden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt
Telefon: 069/66030, Telefax: 069/66031511