IG Metall stellt organisationspolitische Interessen über Beschäftigungschancen / Stammbelegschaft dreimal so stark gewachsen wie Zahl der Zeitarbeitnehmer
(Berlin) - Die Metallarbeitgeber kritisieren die jüngste Kampagne der IG Metall gegen die Zeitarbeit: Es ist nicht zu verstehen, dass die IG Metall zwecks Mitgliedergewinnung die Zeitarbeit skandalisiert, obwohl die Mehrzahl der Zeitarbeitnehmer zu Tarifen beschäftigt ist, die die IG Metall selbst ausgehandelt und obwohl die Zeitarbeit bislang vielen Menschen neue Arbeitsmarktchancen gebracht hat. Rund zwei Drittel aller Zeitarbeitnehmer waren vorher arbeitslos, unterstreicht Gesamtmetall.
Gerade in der Metall- und Elektro-Industrie ist Zeitarbeit eine Erfolgsgeschichte für alle Seiten. Viele Unternehmen gewannen ganz besonders durch die Zeitarbeit die notwendige Flexibilität, um schnell und termingerecht Aufträge abzuwickeln, die ihren internationalen Erfolg ausmachen. Sie konnten dadurch Zeitarbeiter einstellen, vor allem aber Stammarbeitnehmer. Deren Zahl stieg im letzten Jahr mit 130.000 mehr als dreimal so stark wie die der neuen Zeitarbeitnehmer mit rund 40.000. Dass Zeitarbeit Stammbelegschaften nicht ersetzt, sondern ergänzt, bescheinigt selbst die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung.
Gesamtmetall betonte, dass die vor einigen Jahren politisch gewollte neue Flexibilität am Arbeitsmarkt Erfolg hatte. Sie war der Schlüssel dafür, dass mit über 40 Millionen Arbeitnehmern so viele Menschen in der Bundesrepublik beschäftigt sind wie noch nie zuvor. Dazu hat die Zeitarbeit ganz wesentlich beigetragen, und sie hat sich immer mehr zu einer vollwertigen, qualifizierenden Tätigkeit entwickelt. Die Kampagne wird der IG Metall sicher einige Mitglieder bringen, aber ihre Ziele werden Arbeitsplätze kosten.
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