IG Metall: Starkes Votum für Parität bei den Krankenkassenbeiträgen
(Frankfurt am Main) - Die IG Metall sieht sich in ihrer Forderung nach Abschaffung der Zusatzbeiträge und einer Rückkehr zur Parität bei den Krankenkassenbeiträgen bestätigt. Das zeigten die breite Beteiligung an einer Unterschriftensammlung und eine repräsentative Befragung: "Die Bürger wollen zurück zur paritätischen Finanzierung der Krankenkassenbeiträge. Dafür haben bisher mehr als 100.000 Beschäftigte in den Betrieben mit ihrer Unterschrift votiert. Das sind starke Signale. Die Politik muss jetzt handeln", sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Dienstag in Frankfurt.
Nach der repräsentativen Umfrage im August 2016 von TNS Infratest Politikforschung im Auftrag der IG Metall halten es drei Viertel (75%) der befragten wahlberechtigten Bundesbürger für nicht gerechtfertigt, dass Arbeitnehmer einen höheren Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung zahlen als ihre Arbeitgeber. Fast neun von zehn Befragten (87%) plädierten zudem dafür, zum 'Prinzip der paritätischen Finanzierung' zurückzukehren.
Hofmann sieht die Position der IG Metall auch beim Konzept der Bürgerversicherung bestätigt: Zwei Drittel der Befragten (68%) befürworten die Einführung einer Bürgerversicherung, in die alle, auch Besserverdienende, Selbstständige und Beamte, verpflichtend einbezogen werden. Selbst privat Versicherte stimmten mit deutlicher Mehrheit (62%) für eine Bürgerversicherung.
"Die Menschen haben ein sehr genaues Gespür für Gerechtigkeit. Das ist der Politik leider bei vielen Fragen abhandengekommen", sagte Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. Deshalb könne die Antwort nur heißen: Die ungerechten Zusatzbeiträge müssten weg und die hälftige Finanzierung müsse wieder her! "Für uns sind die Ergebnisse der Befragung und der hohe Zuspruch zu unserer Unterschriften-Aktion Ansporn, weiter in den Betrieben für eine Unterstützung zu mobilisieren und unsere Forderung nach einer hälftigen Finanzierung der Beiträge an die Politik zu adressieren. Gerade im Jahr der Bundestagswahl müssen sich die Parteien hierzu positionieren", sagte Urban.
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