IG Metall rechnet Lohnkosten wider besseres Wissen klein

(Köln) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall ist der Behauptung des IG Metall-Vorsitzenden Zwickel vor Kölner Fordarbeitern entgegengetreten, die Erfüllung der gewerkschaftlichen Forderung erhöhten den Gesamtkostenaufwand der Unternehmen nur um etwa 1,2 Prozent. "Das ist eine absolute Milchmädchen-Rechnung," erklärte ein Sprecher von Gesamtmetall am 13. Mai in Köln. "Der von Zwickel zitierte Lohnanteil am Umsatz von weniger als 19 Prozent beschreibt nicht annähernd, welche Rolle die 'Tariflöhne für die Gesamtkosten der Metall- und Elektroindustrie spielen. Und die IG Metall weiß das auch. Sie rechnet die Lohnkosten wider besseres Wissen klein."

Die IG Metall unterschlägt zum einen die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Auf jeden Euro an Lohn kommen über 22 Prozent Arbeitgeberbeiträge, also geht schon die unmittelbare Arbeitskosten-Quote auf rund 23 Prozent hoch. Die IG Metall unterschlägt zum andern, dass es beim Flächentarif auch um die in den Materialkosten versteckten Lohnkosten geht. Hier steckt der größte Teil der Manipulation der IG Metall-Rechnung. Die Gewerkschaft unterschlägt die Lohnkosten, die durch den Flächentarif bei den Zulieferern innerhalb der Metall- und Elektroindustrie entstehen. Sie berücksichtigt z.B. nur die Lohnkosten beim Automobilhersteller selbst, aber nicht diejenigen Lohnkosten, die bei den Zulieferern der ersten Reihe wie Bosch, Kolben Mahle, ZF usw. und deren Zulieferern aus der deutschen M+E-Industrie kalkuliert werden – und bei einer Tariferhöhung automatisch mit ansteigen.

Richtig gerechnet betragen die Arbeitskosten in der Metall- und Elektroindustrie rund 36 Prozent der Gesamtkosten. Der Kostenschub der Lohnerhöhung ist also doppelt so stark, wie von der IG Metall veranschlagt.

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Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233