Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall lehnt mehrjährige Lohnabschlüsse ab

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall will in der Tarifrunde des kommenden Jahres keine langfristigen Lohn- und Gehaltstarifverträge abschließen. "Mit uns wird es weder mehrjährige Lohnabschlüsse noch Tarifverträge geben, die sich nur am gesamtwirtschaftlichen Produktivitätswachstum orientieren", sagte der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, am 11. Dezember in Frankfurt.

Der Gewerkschafter wies damit den Vorschlag von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zurück, der die IG Metall zum Abschluss eines Zwei-Jahres-Tarifvertrages aufgefordert hatte. Nachdrücklich lehnte Peters auch die von den Arbeitgebern in der kommenden Tarifrunde angestrebten Revisionsklauseln ab. "Revisionsklauseln sind nicht nur problematisch, sie helfen auch nicht weiter. Mit uns wird es so etwas nicht geben", sagte der Tarifpolitiker der IG Metall.

Mit der Vereinbarung von Revisionsklauseln würden die Tarifvertragsparteien ihre Verantwortung für ie Gestaltung der Arbeits- und Einkommensbedingungen an Dritte abgeben. "Wir könnten dann nur noch das nachvollziehen, was uns die Wirtschaftsforschungsinstitute vorrechnen", erklärte Peters. Die IG Metall werde sich nicht von Instituten und deren Prognosen abhängig machen.

Die vom Vorstand der IG Metall Anfang der Woche beschlossene Forderungsempfehlung für die Tarifrunde 2002 bezeichnete Peters als berechtigt und angemessen. Mit ihrer Forderungsempfehlung von fünf bis sieben Prozent orientiere sich die IG Metall nicht an den Spitzenreitern der Branche, sondern an der durchschnittlichen Leistungskraft aller Betriebe der Metall- und Elektroindustrie. "Hätten wir uns an Porsche oder vielen anderen gut verdienenden Unternehmen orientiert, wäre die Forderungsempfehlung deutlich höher ausgefallen", sagte Peters. Er wies gleichzeitig auf die vergleichsweise gute wirtschaftliche Situation der Metall- und Elektroindustrie hin.

Deren Netto-Gewinne seien von 1,1 Milliarden Mark im Jahre 1993 auf zwischenzeitlich über 55 Milliarden Mark gestiegen. Gleichzeitig sei die Lohnquote immer niedriger geworden. 1993 lag sie bei 26,9 Prozent. Heute beträgt der Anteil der Löhne und Gehälter am Umsatz nur noch 18,8 Prozent. "Die Unternehmen haben also überhaupt keinen Grund zum Jammern", erklärte Peters. Sie müssten die Arbeitnehmer endlich vielmehr angemessen an der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Branche beteiligen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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