Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall kann auf die volle Solidarität der Gewerkschaften zählen

(Frankfurt) - Die IG Metall kann bei den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie voll auf die Unterstützung aller Gewerkschaften zählen. Das Votum in der DGB-Bundesvorstandssitzung am 3. Februar ließ keine Zweifel offen: Die Vorsitzenden der acht Mitgliedsgewerkschaften und des DGB erklärten übereinstimmend, dass die von den Arbeitgebern der Metallindustrie geforderte Arbeitszeitverlängerung "voll zu Lasten der Beschäftigten geht und zum massenhaften Abbau von Arbeitsplätzen führen würde". Mit Blick auf die laufenden Tarifverhandlungen erklärte der DGB-Vorsitzende Michael Sommer am Mittwoch in Berlin:

"Die Forderung der Arbeitgeber nach einer Verlängerung der Arbeitszeit in der Metall- und Elektroindustrie um bis zu 5 Stunden ist für alle arbeitenden Menschen in Deutschland eine ungeheuere Provokation. Die Arbeitgeber wollen keine Arbeitsplätze sichern, sondern die Einkommen um über 14 Prozent kürzen.

Die Arbeitgeber nehmen mit ihrer Forderung bewusst den Abbau von Beschäftigung in Kauf. Fakt ist: Arbeitszeitverlängerungen führen letztlich immer zu einem geringeren Bedarf an Arbeitskräften und - so lange sich die Auftragslage nicht fundamental verbessert - zu Entlassungen.

Wenn erst einzelne Betriebe mit Hilfe der von den Arbeitgebern geforderten Öffnungsklauseln ihre Belegschaften erpressen könnten, würden Mitbewerber sofort nachziehen. Damit käme eine für die Konjunktur gefährliche Lohnspirale nach unten in Gang - zunächst im Inland, die negativen Effekte würden sich aber auch sehr schnell ins europäische Ausland übersetzen.

Die Verkürzung der Wochenarbeitszeit unter 40 Stunden ist ein unschätzbarer gesellschaftlicher Fortschritt. Arbeitszeitverkürzungen haben nicht nur Arbeitsplätze gesichert und die Belastung durch die Arbeit verringert, sondern ermöglicht Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die bessere Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Alle Gewerkschaften im DGB sind entschlossen, diesen von ihnen errungenen sozialen Fortschritt mit allen Mitteln zu verteidigen. Die Gewerkschaften haben vor wenigen Wochen den gesetzgeberischen Angriff auf die Tarifautonomie abgewehrt. Niemand kann erwarten, dass sie jetzt in Tarifverträgen das nachvollziehen, was sie in der Gesetzgebung verhindert haben."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930, Telefax: 069/66932843

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