IG Metall für generelle Mehrstaatigkeit und Willkommenskultur in den Betrieben
(Sprockhövel) - Die IG Metall hat von der neuen Bundesregierung ein Recht auf Mehrstaatigkeit für Migrantinnen und Migranten gefordert. "Zu einer echten Willkommenskultur gehört, dass wir die Menschen nicht zwingen, sich zwischen dem deutschen oder einem anderen Pass zu entscheiden. Wenn wir Vielfalt wertschätzen wollen, muss sich das auch in den Gesetzen ausdrücken", sagte Christiane Benner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, auf der 10. Bundesmigrationskonferenz der IG Metall am Freitag in Sprockhövel.
Der Koalitionsvertrag sieht die Abschaffung der Optionspflicht vor, nach der sich Kinder ausländischer Eltern bei Volljährigkeit zwischen beiden Staatsangehörigkeiten entscheiden müssen. Gemäß dem aktuellen Gesetzentwurf von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) soll die doppelte Staatsbürgerschaft an Kriterien, wie eine melderechtliche Aufenthaltsdauer von acht Jahren, oder einen sechsjährigen Schulbesuch oder einen erfolgreichen Schul- bzw. Berufsabschluss gekoppelt sein.
"Der Gesetzentwurf des Innenministeriums schafft völlig unnötig eine immense Bürokratie, Rechtsunsicherheit und führt die Ungleichbehandlung fort. Es ist paradox, Fachkräftesicherungsportale einzurichten, von Willkommenskultur zu reden und dann eine solche Botschaft zu senden", sagte Benner. "Deutschland ist ein Einwanderungsland. Menschen mit Migrationshintergrund müssen in allen Lebensbereichen gleichberechtigt teilhaben und auch wählen können. Dies ist ein klares Signal, dass sie dazu gehören und willkommen sind." Daher fordere die IG Metall die generelle Mehrstaatigkeit.
Benner forderte von den Unternehmen eine echte Willkommenskultur in den Betrieben. "Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund müssen die gleichen Chancen auf einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz sowie Weiterbildungsmöglichkeiten erhalten wie ihre deutschen Mitbewerber", sagte Benner.
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