Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall für einen gesetzlichen Mindestlohn

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat sich für die rasche Einführung eines flächendeckenden und branchenübergreifenden gesetzlichen Mindestlohns nach der Bundestagswahl im September ausgesprochen. "Das ist der erste und wichtigste Schritt zu einer Neuordnung des Arbeitsmarkts, über die am 22. September auch abgestimmt wird", sagte Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Donnerstag in Frankfurt.

In der Mitte Juni von der IG Metall präsentierten Beschäftigtenbefragung "Arbeit: sicher und fair" haben sich 67 Prozent der über eine halbe Million Befragten für einen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro ausgesprochen. Sie verbinden damit die Forderung nach einer gesetzlichen Neuregelung von Leiharbeit und Werkverträgen. "Der Arbeitsmarkt muss neu und sozial geordnet werden", betonte Schwitzer. "Ohne einen Regierungswechsel im September ist das nicht zu machen. Wer den gesetzlichen Mindestlohn will, darf am Wahltag nicht zu Hause bleiben."

Mehr als jeder fünfte Beschäftigte in Deutschland muss derzeit von einem Niedriglohn leben. Mehr als sechs Millionen Menschen arbeiten für weniger als 8,50 Euro brutto die Stunde, rund 1,3 Millionen sogar für weniger als fünf Euro Stundenlohn. Weil ihr Lohn zum Leben nicht reicht, zahlen die Steuerzahler jedes Jahr mit rund 11 Milliarden Euro die Aufstockung hunderttausender Vollzeitstellen. "Das ist staatliche Lohnsubvention, die wir alle tragen müssen", kritisierte Schwitzer.

Dagegen würde die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro einen Kaufkraftzuwachs von 19 Milliarden Euro bringen, der sich positiv für Wirtschaft und Arbeitsplätze auszahle. "Dieses sich selbst finanzierende Konjunkturprogramm müsste eigentlich ganz nach dem Geschmack der Liberalen sein, denn es funktioniert ganz ohne Erhöhung von Steuern und Abgaben", sagte Schwitzer. "Aber eher legt ein Hund einen Wurstvorrat an, bevor die FDP zu wirtschaftlicher Vernunft kommt."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Pressestelle Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Fax: (069) 6693-2843

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