IG-Metall-Forderung ist wirklichkeitsfremd und unerfüllbar / Spitze bleiben, Arbeit sichern / Arbeitnehmer fair beteiligen
(Berlin) - In der Weltwirtschaft wird es ständig brenzliger, und die IGM tut so, als ob wir noch mitten im schönsten Aufschwung wären und eine kritische konjunkturelle Umbruchsituation genau der richtige Zeitpunkt für drohende Arbeitskonflikte sei, erklärte Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zum Forderungsbeschluss des IG Metall-Vorstandes.
Damit könne sie Betriebe und Belegschaften spalten und dies alles wegen des Vorranges der Mitgliederwerbung, zu der sie überall in ihrem Propagandamaterial zur Tarifrunde aufrufe. Das legitime Streben nach Selbsterhalt darf die Kernaufgabe der Tarifautonomie nicht beschädigen, so Kannegiesser am Dienstag (23. September 2008) nach einer Sitzung des Tarifpolitischen Vorstands von Gesamtmetall in Berlin.
Die IG Metall setzt damit die Weltmarktfähigkeit der Betriebe und die Sicherheit der Arbeitsplätze leichtfertig aufs Spiel, warnte Kannegiesser Die IG Metall werde in der gegenwärtigen, von wirtschaftlicher Unsicherheit geprägten Phase ihrer Verantwortung nicht gerecht, wenn sie mit der höchsten Entgeltforderung seit 16 Jahren auftrete, rügte er. Ihm bereite Sorgen, dass die IG Metall bereits mehrere Streikwellen angekündigt habe. Damit heizt sie den Konflikt unnötig an und erschwert eine friedliche Lösung, sagte der Gesamtmetall-Präsident.
Die IG Metall selbst könne nicht einmal die Hälfte der extrem hohen Forderung mit ihrer eigenen Formel begründen. Der Rest ist pure Emotion, die man nicht ernsthaft zum Ausgangspunkt von Verhandlungen machen kann.
Kannegiesser forderte: Wir müssen den Blick nach vorne auf das richten, was 2009 notwendig und machbar ist. Oberstes Gebot ist jetzt, unsere Weltmarktposition zu verteidigen. Nur dann können wir trotz des Abschwungs Beschäftigung halten und die Arbeitnehmer fair beteiligen.
Unter der Überschrift Spitze bleiben, Arbeit sichern: Fair mehr! würden die deutschen M+E-Arbeitgeber in den kommenden Wochen für einen realistischen, fairen Tarifabschluss werben, kündigte Kannegiesser an.
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