IG Metall fordert befristete Teilzeit und ein Rückkehrrecht in Vollzeit
(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat ein Recht auf befristete Teilzeit und ein Rückkehrrecht in Vollzeit gefordert. Das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit stehe im Koalitionsvertrag und müsse deshalb jetzt ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden. "Die Gesetzesinitiative von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles ist ein wichtiger Baustein für eine moderne Familien- und Arbeitszeitpolitik. Ein zeitgemäßes Teilzeitrecht ist längst überfällig", sagte Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, anlässlich des Internationalen Frauentages (8. März) am Dienstag in Frankfurt.
In Deutschland seien inzwischen mehr als 10,3 Millionen Menschen, darunter überwiegend Frauen, in Teilzeit beschäftigt. Viele von ihnen blieben ein Arbeitsleben lang in der Teilzeitfalle gefangen und beklagten, dass sie bei Qualifizierungsmaßnahmen und Karrieremöglichkeiten übergangen werden. "Anstatt eines antiquierten Teilzeitverständnisses, brauchen wir Arbeitszeitmodelle, die den unterschiedlichen Lebensphasen der Beschäftigten entsprechen", sagte Benner.
Die Gewerkschafterin forderte die Unternehmen zudem auf, ihre Investitionen in innovative Arbeitszeitmodelle zu verstärken: "Die Arbeitgeber sollten endlich verstehen, dass sie gerade in Zeiten des digitalen Wandels und Fachkräftemangels ihren Beschäftigten etwas bieten müssen. Flexibilität darf keine Einbahnstraße sein. Innovative Arbeitszeitmodelle lohnen sich für beide Seiten." Die Bekämpfung der Teilzeitfalle sei ein wichtiges Instrument zur Gleichstellung von Männern und Frauen. Ergebnisse einer aktuellen OECD-Studie zeigten, dass staatliche Instrumente wie Elterngeld und Elternzeit die Partnerschaftlichkeit fördern.
Benner äußerte sich außerdem besorgt über Ausführungen rechtspopulistischer Politikerinnen und Politiker in Deutschland, Europa und den USA, die die Gleichstellung von Frauen und Männern infrage stellten. Diesem rückwärtsgewandten Denken müsse ein klares Zeichen entgegengesetzt werden. "Eine rückschrittliche Politik, die Frauen auf ihre traditionelle Rolle zurückwerfen und reduzieren will, passt nicht ins 21. Jahrhundert", betonte Benner.
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