IG Metall erzielt Tarifergebnis für die Textil- und Bekleidungsindustrie
(Bocholt) - Die IG Metall und die Arbeitgeber der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie haben sich in der Nacht zum Mittwoch auf einen Tarifabschluss geeinigt. Für die Monate Januar bis April 2013 erhalten die Beschäftigten Einmalzahlungen in Höhe von jeweils 60 Euro, die Auszubildenden erhalten für diese Zeit jeweils 25 Euro. Ab Mai 2013 erhöhen sich die Entgelte um drei Prozent, ab Juni 2014 um weitere zwei Prozent. Damit hat der Tarifvertrag insgesamt eine Laufzeit von 24 Monaten.
"Das Ergebnis ist ein tragfähiger Kompromiss, der für die Beschäftigten ein deutliches Einkommensplus sichert ohne einzelne Betriebe in der derzeit wirtschaftlich schwierigen Lage zu überfordern", bewertete IG Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer den Tarifabschluss.
Außerdem wurde vereinbart, dass die Auszubildenden monatlich ein Plus von 50 Euro erhalten. "Mit der überproportionalen Erhöhung der Ausbildungsvergütung ab 2013 wird die Attraktivität der Branche für den Nachwuchs erhöht", sagte IG Metall-Verhandlungsführer Michael Jung am Mittwoch in Bocholt.
Ein weiterer Bestandteil des Tarifvertrages ist, dass sich die Arbeitgeber und die Betriebsräte gegen eine Beschäftigungszusage auf eine Kürzung, eine Verschiebung oder einen Wegfall der Einmalzahlungen verständigen können (ausgenommen sind davon die Auszubildenden). Bei guter wirtschaftlicher Lage kann diese Zahlung verdoppelt werden. Abhängig von der wirtschaftlichen Lage kann die Einkommenssteigerung von drei Prozent auf zwei Prozent abgesenkt werden. Bei guter wirtschaftlicher Lager werden bereits ab November 2012 die Einkommen um drei Prozent erhöht.
Die Tarifparteien haben sich außerdem verpflichtet, ab Januar 2013 Verhandlungen zu einem Tarifvertrag zur Demografie aufzunehmen. Hier sei es bislang nicht gelungen, die Arbeitgeberseite zu einem zukunftssichernden Abschluss zu bewegen. "Es ist enttäuschend, wie die Arbeitgeberseite bislang mit ihren eigenen Zukunftsthemen umgeht", sagte Jung.
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