IG-Metall Chef irrt: Natürlich gibt es nachweisbare Beschäftigungseffekte durch ein niedrigeres Lohnniveau

(Schwerin) - "Wenn der Bezirksleiter der IG Metall, Frank Teichmüller, höhere Löhne einfordert, muss er gleichzeitig auch seinen Mitgliedern reinen Wein einschenken, dass das nur mit Personalreduzierung zu machen ist." Das erwiderte am 12. September in Schwerin das Mitglied der Hauptgeschäftsführung, Lothar Wilken, auf ein Interview Teichmüllers in der Schweriner Volkszeitung.

"Immer wieder argumentieren Gewerkschafter im Land, die im Vergleich zu Westbundesländern noch niedrigeren Löhne hätten keine Einflüsse auf die Beschäftigung im Land. Das ist, wenn wir objektive Daten der Statistiker nehmen, nachweisbar falsch. Vergleichen wir uns zum Beispiel mit Schleswig-Holstein, so haben wir in den Branchen "Metallerzeugung und -bearbeitung" sowie im Maschinenbau bezogen auf den Umsatz 21 Prozent mehr Metaller beschäftigt. Angenommen, die Lohnhöhe wäre tatsächlich wie in Schleswig-Holstein – dann wären rund 1800 Jobs allein für die Beschäftigten in diesen Betrieben gefährdet.

Außerdem haben wir im verarbeitenden Gewerbe im letzten Jahr ein Wachstum der Produktion von 5,6 Prozent. Das hat auch zu Beschäftigungszuwachs geführt. Möglich war das nur, weil die Lohnkostenanteile an den Herstellungskosten immer noch zum Glück so günstig sind, dass MV-Firmen ihre Produkte durchschnittlich um 4 Prozent billiger anbieten können als ihre Wettbewerber. Das schafft Erfolg und Wachstum."

Wilken abschließend: "Natürlich müssen faire Löhne gezahlt werden. Leistung muss sich für die Beschäftigten auch lohnen. Die Betriebe sind jedoch sehr unterschiedlich stark und erfolgreich im Markt. Wir stimmen deshalb mit der IG Metall überein, dass in den Betrieben auch unterschiedliche Tarifvereinbarungen getroffen werden müssen. Dort kann am besten und am fairsten die Balance zwischen Löhnen und Erträgen gefunden werden."

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