Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall: Chancengleichheit in den Betrieben und in der Gesellschaft vorantreiben

(Frankfurt a.M.) - Die IG Metall hat anlässlich des Internationalen Frauentages mehr Chancengleichheit in Wirtschaft und Gesellschaft gefordert. "Ob in der Politik oder in den Betrieben - alle profitieren von mehr Chancengleichheit", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Kirsten Rölke am 7. März 2002 in Frankfurt.

Das IG Metall-Vorstandsmitglied verwies auf die Betriebsratswahlen, die bis zum 31. Mai nach dem reformierten Betriebsverfassungsgesetz stattfinden. Durch die neue Geschlechterquote im Betriebsverfassungsgesetz gebe es wesentlich mehr Kandidatinnen als zuvor. Zu den Aufgaben der Betriebsräte gehöre ausdrücklich die Gleichstellung der Frauen bei der Einstellung, der Aus- und Weiterbildung und dem beruflichen Aufstieg sowie die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Wir werden alles daran setzen, den Frauenanteil in den Betriebsräten zu erhöhen, um die Chancengleichheit durchzusetzen", sagte Rölke.

Die IG Metall wiederholte ihre Forderung nach einem Gleichstellungsgesetz für die private Wirtschaft. Eine verbindliche Regelung für die Privatbetriebe sei längst überfällig und von der Bundesregierung bereits für diese Legislaturperiode versprochen worden, sagte Rölke. Übrig geblieben sei nur eine unverbindliche Vereinbarung zwischen der Regierung und den Spitzenverbänden der Wirtschaft. "Die Gleichberechtigung von Frauen in Betrieben muss endlich eine gesetzliche Grundlage bekommen", forderte Rölke. Es gehe um die Verwirklichung der Chancengleichheit, um die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft. Frauen erhielten in den alten Bundesländern im Schnitt nur 75 Prozent der Gehälter von Männern bei vergleichbaren Tätigkeiten. In den neuen Bundesländern seien es 94 Prozent. Der Anteil der Frauen im Topmanagement liege in mittelständischen Unternehmen bei nur elf Prozent und in Großbetrieben bei gerade mal fünf Prozent.

Im europäischen Vergleich falle die Erwerbstätigkeit von Frauen in Deutschland immer noch gering aus. Die Teilzeitquote sei niedriger als in den Nachbarländern. "Deutschland liegt bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf weit zurück", sagte Rölke. Dies liege auch an fehlenden Ganztagseinrichtungen für Kinder. Und viele Unternehmen zeigten nur geringe Bereitschaft, Frauen die Arbeitszeiten anzubieten, die ihren Bedürfnissen entsprechen. "Die Unternehmen sollten begreifen, dass es in ihrem Interesse liegt, das Potenzial von Frauen zu erschließen."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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