IG BCE-Tarifforderung von 5,5 Prozent ein kostenträchtiges Paket
(Wiesbaden) - Der Präsident des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Dr. Rüdiger Erckel, hat die Forderungsempfehlung des Hauptvorstandes der IG BCE für die diesjährige Tarifrunde als kostenträchtiges Paket in aufwendiger Verpackung bezeichnet. Zwar werde deutlich, dass sich die Empfehlung von 5,5 Prozent Tariferhöhung für die rund 570.000 Beschäftigten der westdeutschen Chemieindustrie von den überhöhten Vorstellungen anderer Gewerkschaften unterscheidet. Doch beinhalte die erwartete Einkommenserhöhung einschließlich weiterer Forderungsteile zum Bundesentgelttarifvertrag nicht überschaubare Kostenerhöhungen für die Chemieunternehmen.
Ein derartiges Forderungsvolumen von 5,5 Prozent steht nicht im Einklang mit den wirtschaftlichen Realitäten in der chemischen Industrie. In der derzeitigen Situation müsse alles unterlassen werden, was die Unsicherheiten für die Chemieunternehmen und das Beschäftigungsrisiko erhöhe. Trotz der schlechten Lage sei die Beschäftigung in der chemischen Industrie bisher im Wesentlichen stabil geblieben.
Besonders schwierige Verhandlungen erwartet
"Schon jetzt ist deutlich," so Erckel, "dass die Verhandlungen in dieser Tarifrunde besonders schwierig werden. Im Jahr 2002 ist das Risiko unsachgemäßer externer Einflüsse besonders groß. Die Chemie-Tarifparteien müssen davon unbeeindruckt eine nüchterne Analyse der wirtschaftlichen Lage der Chemie vornehmen und daraus die richtige Schlussfolgerung für einen chemiespezifischen Tarifabschluss ziehen."
Der unbefriedigende Ausgang der jüngsten Sitzung des "Bündnisses für Arbeit, Beschäftigung und Ausbildung" habe die große Verantwortung der Tarifparteien deutlich werden lassen. "In der gegenwärtigen prekären Beschäftigungssituation sind sie praktisch die einzigen, die kurzfristig wirksame Impulse für Wirtschaft und Arbeitsmarkt setzen können. Sie haben es in der Hand, daraus keine negativen Impulse werden zu lassen," betonte Erckel.
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