IG BAU zu weiterer Arbeitsplatzvernichtung entschlossen!
(Berlin) - Im Tarifstreit des Baugewerbes ist die 2. Schlichtungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Die IG BAU droht vor der nächsten und letzten Schlichtungsrunde in der 22. KW erneut mit Arbeitskampf.
"Die Forderung der IG BAU nach Erhöhung der Tarifentgelte um 4,5 Prozent und nach einheitlichen Mindestlöhnen für Ost und West ist vollkommen unrealistisch", so der Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V., Wolf Burkhard Wenkel. Dies gilt insbesondere für die neuen Bundesländer und Berlin. Hier können schon seit Jahren die überhöhten Tariflöhne nicht eingehalten werden: Dem tariflichen Ecklohn von z.Zt. 12,47 (neue Bundesländer = DM 24,38) stehen nach den Ermittlungen der tariflichen Sozialkassen des Baugewerbes in Ostdeutschland ein durchschnittlicher Effektivlohn von 9,69 (= DM 18,95) gegenüber! "Preisverfall durch Lohndumping und Schwarzarbeit lassen eine Anwendung der Tarife schon jetzt nicht zu", sagte Wenkel. Derartige Forderungen dienen nur dazu, den Blick der Politik zu verschleiern, um die für das Baugewerbe der neuen Bundesländer und Berlins verhängnisvolle Einführung eines Tariftreuegesetzes zu befördern.
Lohnsteigerungen von 4,5 Prozent passen weder in die tarifpolitische noch in die konjunkturelle Landschaft. Seit Jahresbeginn sind allein im ostdeutschen Baugewerbe rd. 32.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Die Arbeitslosenquote im Bau liegt in Berlin bei über 50 Prozent, in Brandenburg weit über 40 Prozent! Angesichts dieser Tatsachen sind Streikdrohungen nicht nur fahrlässig, sondern verantwortungslos. Die Beschäftigten sollten dem Wunschdenken der Gewerkschaftsfunktionäre nicht das Feld überlassen. Verteilungsspielräume sind im ostdeutschen Baugewerbe nicht vorhanden. "Die IG BAU", so Wenkel, "sollte in der letzten Schlichtungsrunde endlich Realismus zeigen und die Realitäten auf dem Bau zur Kenntnis nehmen."
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