IG BAU: Kein Preiskampf am Bau auf Kosten der Bauarbeiter-Löhne
(Frankfurt am Main) - Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) weist die Kritik der Bauarbeitgeber an der Forderungshöhe als unbegründet zurück. Es ist weder originell noch überraschend, dass Arbeitgeber die Forderung als zu hoch einstufen. Überrascht ist die IG BAU jedoch über das nun vorgebrachte Argument des unfairen Wettbewerbs in der Branche. "Der mörderische Preiswettbewerb am Bau wird weder durch Arbeitnehmer noch durch Tarifverträge verursacht, sondern durch schwarze Schafe unter den Betrieben und ihre Dumpinglohnstrategie. Die Beschäftigten dafür in Haftung nehmen zu wollen und die Lasten ausgerechnet bei den Schwächsten in der Kette abzuladen, ist alles andere als fair", sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Dietmar Schäfers. "Nur Jammern reicht nicht! Die bereits bestehenden Anstrengungen, das Baugewerbe 'sauber' zu machen, müssen erhöht werden. Dazu bin ich Tag und Nacht gesprächsbereit."
Seit Jahren verlangt die IG BAU noch stärkere gemeinsame Initiativen zur besseren Regulierung des Wettbewerbs am Bau. Sie fordert die Arbeitgeber auf, zusammen weitere Maßnahmen zu erörtern. Dazu gehören unter anderem die Wiedereinführung des Branchenmindestlohns II für Facharbeiter in Ostdeutschland sowie die Organisation verstärkter eigener Überprüfung des Wettbewerbs durch die Tarifvertragsparteien. Aus Sicht der IG BAU pflegen die Arbeitgeberverbände am Bau und die Baugewerkschaft eine gute Sozialpartnerschaft. Auf dieser Grundlage sollte es gelingen, weitere gemeinsame Anstrengungen für einen fairen Wettbewerb zu unternehmen.
Aus Sicht der IG BAU muss natürlich auch die Bundesregierung aktiver werden. Zuletzt hat sie mit dem Gesetz zur öffentlichen Auftragsvergabe verhindert, dass Aufträge der öffentlichen Hand bezüglich der Preisgestaltung wirksamer kontrolliert werden.
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