IG BAU gegen Abschaffung der Pendlerpauschale: Keine Strafsteuer für Arbeitnehmer
(Göttingen) - Gegen die Abschaffung der Entfernungspauschale hat sich die IG Bauen-Agrar-Umwelt ausgesprochen. Auf der Geschäftsführertagung seiner Organisation in Göttingen sagte der IG BAU-Vorsitzende Klaus Wiesehügel: "Es kann nicht angehen, dass die Steuererleichterung in der nächsten Stufe der Steuerreform bei den Gering- und Normalverdienern wieder aufgefressen wird durch die Kürzung der Pendlerpauschale."
Gerade Bauarbeiter sind oftmals gezwungen, täglich 50 oder mehr Kilometer mit dem Auto zu wechselnden Baustellen auf dem platten Land zu fahren. Diese "erzwungene Mobilität" dürfe nicht mit einer Art "Strafsteuer für Arbeitnehmer" belegt werden, so Wiesehügel. "Die Bundesregierung kann doch nicht ernsthaft meinen, dass sie die Arbeitslosigkeit in den Griff bekommt, wenn ihre Politik dazu führt, dass es schlicht und einfach zu teuer wird, überhaupt noch arbeiten zu gehen."
Auch die anstehenden Arbeitsmarktreformen verlangen von den Arbeitssuchenden eine beinahe unbegrenzte Bereitschaft, Arbeit auch weit vom Wohnort entfernt anzunehmen. Es sei kontraproduktiv, so Wiesehügel, die Kosten dafür allein den Arbeitssuchenden aufzubürden, die gar keine andere Wahl haben, weil ihnen sonst die Arbeitslosenunterstützung gestrichen werde. "Eine Abschaffung oder radikale Kürzung der Entfernungspauschale belastet einseitig Arbeitnehmer und ihre Familien und passt überhaupt nicht in eine Wirtschaftspolitische Landschaft, die auf Wachstum durch Mobilität setzt", sagte der IG BAU-Vorsitzende.
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