ifo Studie: US-Demokraten präferieren weibliche Kandidatinnen; Republikaner ohne Geschlechtspräferenz
(München) - Die Wählerschaft der US-Demokraten bevorzugt weibliche Kandidatinnen bei Wahlen. Das ist das Ergebnis eines Umfrageexperiments des ifo Instituts „Unter den Anhängerinnen der Demokratischen Partei war die Wahrscheinlichkeit in einem Umfrage-Experiment schon im Jahr 2020 dreimal so hoch, eine Frau zu wählen, verglichen mit einem Mann“, sagt Panu Poutvaara, Leiter des ifo Zentrums für Migrationsforschung und Entwicklungsökonomik. Unter den Anhänger*innen der Republikanischen Partei spielt das Geschlecht der Kandidat*innen hingegen fast keine Rolle.
Am 5. November 2024 finden neben den US-Präsidentschaftswahlen auch Wahlen zum US-Kongress statt: Obwohl der Anteil gewählter Frauen in den USA in den letzten vier Jahrzehnten stetig gestiegen ist, beträgt der Frauenanteil im Repräsentantenhaus nur 28 Prozent, im US-Senat 33 Prozent. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Voreingenommenheit der Wählerinnen und Wähler gegenüber Frauen nicht erklären kann, warum Frauen in der US-Politik unterrepräsentiert sind. Im Gegenteil scheinen die amerikanischen Wähler bereit zu sein, die Kluft zwischen den Geschlechtern in der Politik weiter zu verringern“, sagt Poutvaara.
Die Studie untersucht anhand von nicht-repräsentativen Umfrage-Experimenten, wie sich das Wahlverhalten mit Blick auf das Geschlecht von Kandidaten ändert. Die Wahrscheinlichkeiten, mit denen die Befragten entweder weibliche oder männliche Kandidaten auswählten, sind unabhängig von Bildung und Alter der Befragten sowie Alter, Attraktivität und wahrgenommenem Konservatismus der Kandidaten. Befragt wurden 293 Menschen in den USA im April 2016 und 436 im Oktober 2020.
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