Pressemitteilung | ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.

ifo Institut / EconPol Europe: Mit einer Wiederwahl Trumps könnten deutsche US-Exporte um 14,9 Prozent sinken

(München) - Mit einem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen könnten die deutschen Exporte in die USA um 14,9 Prozent sinken. Besonders getroffen wären die deutschen Auto-Exporte in die USA mit minus 32 Prozent und die Pharma-Exporte dorthin mit minus 35 Prozent. Die deutschen Exporte nach China könnten insgesamt um knapp 9,6 Prozent zurückgehen. Dies zeigen Simulationen des ifo Instituts und von EconPol Europe für den Fall, dass Trump sein Wahlkampfversprechen umsetzt, neue Zölle einzuführen. Dieses Szenario umfasst Zölle durch die USA von 60 Prozent auf Waren aus China und von 20 Prozent auf Waren aus allen anderen Ländern. „Wenn Trump wiedergewählt wird und einen neuen Handelskrieg mit China beginnt, würde Deutschland als Exportnationen stark darunter leiden“, sagt ifo-Handelsexpertin Lisandra Flach.

Gleichzeitig könnten durch umfangreiche US-Zölle die deutschen Exporte nach Kanada (3,3 Prozent), Mexiko (3,1 Prozent) und innerhalb der EU (0,4 Prozent) steigen, während sich die deutschen Exporte in die übrigen Länder der Welt kaum verändern (minus 0,2 Prozent). Insgesamt könnten die deutschen Exporte um rund 2 Prozent zurückgehen. Dies entspräche einem Rückgang der deutschen Exporte von 35 Milliarden Euro (in Preisen von 2023). Die größten Exportverluste hätten die deutsche Autoindustrie (minus 4,9 Prozent) und die Pharmaindustrie (minus 4,7 Prozent) zu verzeichnen.

US-Zölle auf China würden sich auch negativ auf die chinesische Nachfrage nach Zwischenprodukten aus Deutschland auswirken. Dies ist einer der Gründe für die starken Rückgänge der deutschen Exporte nach China im Falle von US-Zöllen. „Grundlage für unsere Berechnungen sind einseitige Handelszölle durch die USA, wie sie Trump im Wahlkampf angekündigt hat. Sollten andere Länder, wie China, als Reaktion Gegenzölle erheben, wären die negativen Auswirkungen auf Deutschland deutlich größer“, sagt ifo-Forscher Andreas Baur.

Quelle und Kontaktadresse:
ifo Institut, Harald Schultz

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