IfKom fordern umfassende Sicherheit für IP-Telefonie
(Bonn) - Zur Übertragung von Sprache wird nach fast einem Jahrhundert der analogen Übertragung nun auch das ISDN-Protokoll genutzt. Mit dem Voice over IP (VoIP)-Angebot wird der technischen Entwicklung wie auch dem gestiegenen Kommunikationsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung getragen. Die parallele Nutzung von zwei Sprach-/Datenkanälen ermöglicht eine fast unbegrenzte Kommunikation im Sprach- und Datenbereich und erhöht gleichzeitig die Erreichbarkeit des Nutzers.
Da die Endgeräte, die das dazu notwendige IP-Protokoll unterstützen, immer preiswerter werden, wird die innovative Übertragungsform auch den Privatmarkt erobern. Bereits jetzt telefonieren viele Nutzer per IP-Protokoll über ihren PC. Zur Nutzung der Technologie sind spezielle Endgeräte notwendig, die die direkte Umwandlung von Sprache in das IP-Protokoll ohne zusätzlichen PC ermöglichen.
Die Erfahrung der letzten Jahre hat allerdings gezeigt, dass der positive Nutzen der Internet-Technologie missbräuchlich zu vielfältigen Manipulationen genutzt werden kann. Durch den Missbrauch entstehen der Gesellschaft jährlich Schäden in Millionenhöhe!
Die IfKom sprechen sich dafür aus, dass die Übertragung von Sprache im IP-Protokoll daher nur in solchem Maße erfolgen darf, wie es die bisherigen Sicherheitsstandards erlaubt haben! Eine Manipulation von Endgeräten, wie z.B. bei PCs, darf beim Einsatz reiner IP-Telefonie-Geräte nicht ermöglicht werden! Alle Übertragungswege sollten nach Ansicht der IfKom daher nur entsprechend geschützt zur Verfügung gestellt werden! Auch auf die Gefahr hin, dass die Kommerzialisierung der IP-Technik eingeschränkt wird, sollte die Sicherheit dennoch an erster Stelle stehen!
Die Sicherheit der Endgeräte muss für jeden Nutzer in solcher Weise gewährleistet sein, dass eine unberechtigte Datenübertragung nicht stattfinden kann. Vom Nutzer nicht erkannte sowie ungewollt aufgespielte, manipulierende Programme und/oder Programmteile auf ein Endgerät müssen jederzeit auch ohne Eingriff des Nutzers verhindert werden. Eine Übertragung von Daten darf nur mit der ausdrücklichen Zustimmung des Nutzers erfolgen!
Durch einen leichtfertigen Umgang der herstellenden Industrie mit dem Sicherheitsbedürfnis der Nutzer werden im PC-Bereich heute Millionen von Nutzern durch manipulierende Programme wirtschaftlich erheblich geschädigt. Dies vor allem deshalb, da durch die gesellschaftliche Akzeptanz der PC-Nutzung jedermann den PC als Arbeitsgerät nutzt und oft nicht über das notwendige Know-how verfügt, um sich vor Manipulationen zu schützen.
Die IfKom treten dafür ein, in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein für die sichere Nutzung neuer Kommunikationsmedien zu schaffen. Gleichzeitig ist auch der Gesetzgeber gefordert, die Industrie zu verpflichten, nur gesicherte Endgeräte und Software auszuliefern, die der Kunde mit einem größtmöglichen Gefühl von Sicherheit nutzen kann.
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