Hygienische Speisenproduktion braucht gute Fachkräfte
(Weinstadt) - Der Berufsverband Hauswirtschaft begrüßt alle Maßnahmen der zuständigen Gesundheits- und Lebensmittelüberwachungsbehörden auf Bundes-, Länder- und lokaler Ebene, den aktuellen Ausbruch von akuter Gastroenteritis zu stoppen und die Ursache zu identifizieren.
Als berufspolitische Vertretung der Fach- und Führungskräfte in der Hauswirtschaft weisen wir auf die in den letzten zehn Jahren starke Zentralisierung der Speisenzubereitung hin: Aus Kostengründen wurden dezentrale Einrichtungen zugunsten Großküchen mit einer Mindestproduktionsmenge aufgegeben. Um Personal einzusparen werden Speisen aus vorgefertigten Produkten angeliefert, zubereitet, gekühlt, transportiert und regeneriert. Diese Vorgehensweise bringt oft lange Standzeiten mit sich. Der ökologische Fußabdruck dieser Speisen ist immens. Überproduktion findet fast immer statt.
Ein Mittagessen darf 2 bis 3 Euro kosten - mehr akzeptieren Nutzer und Kostenträger meist nicht. Für diesen Betrag können weder hochwertige Lebensmittel eingekauft noch motiviertes gut ausgebildetes Personal beschäftigt werden. Denn Hygiene muss nicht nur belehrt, sondern von allen Beteiligten verstanden und umgesetzt werden.
Qualifizierte und angemessen bezahlte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern den sorgfältigen Umgang mit der Hygiene, eine sorgfältige Lebensmittelauswahl und eine einwandfreie Ausgabe. Die Speisenversorgung nur nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten abzuwickeln lehnt der Berufsverband Hauswirtschaft als nicht nachhaltig ab.
Ohne das Nachdenken über langfristige Folgen des Preiskampfes für Umwelt, Lebensmittelauswahl und -beschaffenheit und die damit einhergehende Unterbewertung der Gemeinschaftsverpflegung werden wir vor weiteren Skandalen, wie wir sie gerade erleben müssen, nicht sicher sein.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Hauswirtschaft e.V.
Beate Imhof-Gildein, Geschäftsführerin
Waiblinger Str. 11/3, 71384 Weinstadt
Telefon: (07151) 43770, Telefax: (07151) 47625