Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Hupen, abblenden und keine Hektik: VIER PFOTEN erklärt, wie Sie Wildunfälle vermeiden

(Hamburg) - In der sogenannten dunklen Jahreszeit kommt es vermehrt zu Wildunfällen. Der Grund: Auch wenn unser Tagesablauf derselbe bleibt, sind viele Wildtiere jetzt früher und auch länger unterwegs. "In Herbst und Winter überschneiden sich die Tagesabläufe von Mensch und Tier und das kann zu folgeschweren Unfällen führen", weiß Florian Eiserlo, Diplom-Biologe und Betriebsleiter der VIER PFOTEN Wildtierstation TIERART. Der Experte gibt Tipps, worauf Verkehrsteilnehmer:innen jetzt achten sollten.

Viel Verkehr zur selben Zeit

Viele heimische Wildtiere wie Wildschweine, Igel oder Füchse sind nachtaktiv. Auch Rehe, Wildkaninchen und Hasen sind vermehrt im Morgengrauen bzw. in der Abenddämmerung unterwegs. Während sich die Tiere nach der Sonne richten, ändert sich unser Tagesrhythmus auch bei den nun kürzeren Tagen nicht. Zu Feierabendzeiten kommt es daher vermehrt zu Wildunfällen. "Im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer sind, kreuzen sich eher die Wege von Mensch und Tier. Wildtiere sind in der Dunkelheit auf der Suche nach Nahrung und nach einem Quartier für den Winter. Ein Risikofaktor ist derzeit also das erhöhte Mensch-Tier-Verkehrsaufkommen auf unseren Straßen. Schlechte Sicht verschärft die Situation zusätzlich", sagt Florian Eiserlo. "Um Unfälle zu vermeiden, sollten vor allem Autofahrer und Autofahrerinnen das Tempo drosseln, ausreichend Abstand zum Vordermann haben und jederzeit bremsbereit sein."

Vorsicht Wildwechsel

Vor allem in Gefahrenzonen wie Wäldern, Feldwegen und an nicht besiedelten Landstraßen ist erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Insbesondere wo 'Achtung Wildwechsel'- Schilder oder blaue Reflektoren an den Straßenleitpfosten angebracht sind, sollte man vorsichtig sein. "Wenn man ein reflektierendes Augenpaar am Straßenrand sieht, sollte man abbremsen, hupen und die Scheinwerfer abblenden. Denn ein geblendetes Reh oder andere Wildtiere erstarren oft im Lichtschein", rät Biologe Eiserlo.

Ein Tier kommt selten allein

Bei einer Kollision mit größerem Wild nimmt nicht nur das Tier Schaden, auch für Autofahrer:innen kann ein Unfall tödlich enden. "Gerade bei Rehen oder Wildschweinen sollte man einen Moment abwarten, denn wo ein Tier ist, folgen in der Regel noch weitere. Läuft tatsächlich Wild auf die Straße, sollte man versuchen, kontrolliert zu bremsen. Hektische Ausweichmanöver können für einen selbst oder auch für entgegenkommende Autos gefährlich werden", so der VIER PFOTEN Experte.

Nicht anfassen

Ist es doch zu einem Wildunfall gekommen, gilt es zunächst, die Unfallstelle sorgsam abzusichern. Auch wenn das angefahrene Tier geflohen ist, sollte man 110 wählen und den Unfall melden. Mit Ausnahme von Berlin, Hamburg, Niedersachsen und NRW ist dies sogar Pflicht. Liegt das Tier verletzt oder tot auf der Straße, sollte man Abstand halten, es nicht anfassen und auf die Polizei bzw. den zuständigen Jäger oder Förster warten. "Auf keinen Fall das Tier berühren. Wenn es noch lebt, steht es unter immensem Stress. Ein angefahrenes Wildschwein in Todesangst kann sehr gefährlich sein", warnt Florian Eiserlo.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Susanne von Pölnitz, Pressesprecherin Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

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