Hundt: Lehrermangel in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern ist tickende Zeitbombe

(Berlin) - Der wachsende Mangel an qualifizierten Lehrkräften in den mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Fächern ist eine tickende Zeitbombe für den Wirtschaftsstandort Deutschland, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt in Berlin anlässlich des Welttags des Lehrers am 5. Oktober. Die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik) sind die Grundlage für innovative wissenschaftliche und technische Entwicklungen “made in Germany“. Der wirtschaftliche Erfolg unseres Landes hängt erheblich von qualifiziertem und hoch motiviertem MINT-Nachwuchs ab. Deshalb brauchen wir qualifizierte und gute Lehrkräfte, die den künftigen Auszubildenden und Studierenden die elementaren Grundlagen und wichtigsten Kompetenzen vermitteln.

Es mangelt immer noch an gezielten Anstrengungen in den Bundesländern, um ausreichend Lehrpersonal insbesondere in Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Informatik sicherzustellen, kritisierte Hundt. Ich vermisse für ambitionierte junge Menschen im Schulsystem Gestaltungsmöglichkeiten, didaktische Freiräume und berufliche Entwicklungschancen. Wir brauchen deshalb weniger Gängelung und eine viel größere Selbstständigkeit der Schulen. Damit der Beruf für qualifizierte Bewerber attraktiver wird, halte ich eine gezielte Personalentwicklung für Lehrer - nach dem Vorbild der betrieblichen Personalpolitik - für erforderlich.

Schulabgänger werden sich aber nicht für ein Lehramtsstudium in den MINT-Fächern entscheiden, wenn sie diese schon als Schüler langweilig fanden. Dreh- und Angelpunkt bleibt daher die Qualitätsverbesserung des MINT-Unterrichts in der Schule. Die wegweisenden Erkenntnisse aus der TIMS- und der PISA-Studie müssen endlich auf ganzer Breite und nachhaltig im Unterricht umgesetzt werden. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Unterricht in diesen Fächern vor allem anschaulicher und handlungsorientierter werden muss, sagte Hundt.

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