HRK empfiehlt Internationalisierung der Curricula: Studium in Deutschland soll globale Perspektiven vermitteln
(Bonn) - Für die Verankerung einer internationalen Dimension in allen Curricula spricht sich eine Empfehlung aus, die die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) gestern in Bielefeld verabschiedet hat. Allen Studierenden sollten auch an ihrem deutschen Studienort interkulturelles Verständnis und globale Perspektiven vermittelt werden.
Deutsche Studierende sind im internationalen Vergleich überdurchschnittlich mobil. Dennoch werden auch perspektivisch nicht alle der aktuell 2,8 Millionen Studierenden einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt absolvieren. Diesen Absolventinnen und Absolventen fehlen die Erfahrungen, die insbesondere längere Studienabschnitte in einem anderen Land vermitteln.
"Die heutige Generation der Studierenden sieht sich unmittelbar mit den Auswirkungen der Globalisierung konfrontiert", so HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler. "Die HRK-Empfehlung bedeutet ein Bekenntnis zu der Aufgabe, sie auf diese Entwicklung mit ihren Chancen, Risiken und Unsicherheiten vorzubereiten." Dabei gehe es nicht darum, bestehende Lehrpläne lediglich durch internationale Komponenten zu ergänzen, sondern internationale und interkulturelle Elemente fest in die Kerncurricula zu integrieren.
Die HRK-Mitgliederversammlung spricht sich dafür aus, Studierenden aller Fachdisziplinen eine "kontinuierliche Auseinandersetzung mit internationalen und interkulturellen Lerninhalten" im Verlauf ihres Studiums in Deutschland zu ermöglichen. Ziel ist es, Kompetenzen aufzubauen, die die Studierenden zu einer kompetenten, empathischen interkulturellen Kommunikation befähigen. "Das stärkt auch ihre Fähigkeit, interdisziplinär und vergleichend zu arbeiten", so Hippler: "Viele Hochschulabsolventinnen und -absolventen schlagen internationale Karrierewege ein. Darauf sind sie durch internationalisierte Curricula fachlich und persönlich sehr viel besser vorbereitet."
In ihrer Empfehlung beschränkt sich die HRK-Mitgliederversammlung auf disziplinübergreifende Empfehlungen. Die spezifischen Voraussetzungen und Zielsetzungen der Fachdisziplinen sind bei der Umsetzung jeweils zu berücksichtigen.
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