Pressemitteilung | Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV)

Hoppenstedt stellt „Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe“ vor - Verstärkter Vertrieb, Kostensenkungen und die Profilierung des Verbundes im Mittelpunkt

(Berlin) - Mit einer umfassenden Strategie wollen die rund 700 Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe langfristig ihre Marktführerschaft sichern. Mit dem langfristig angelegten Programm sollen Ertragsmöglichkeiten ausgeschöpft, die Kosten gesenkt und der Verbund von Sparkassen, Landesbanken, Landesbausparkassen, DekaBank und öffentlichen Versicherern neu organisiert werden. Das Programm stellte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, am 29. September in einer Pressekonferenz anlässlich der IWF-Jahrestagung in Washington vor.

Nach den Worten von Hoppenstedt setzt die „Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe“ einen strategischen Rahmen für die geschäftspolitische Ausrichtung eines jeden Unternehmens der Gruppe, einer der größten kreditwirtschaftlichen Gruppen der Welt. Die Strategie dokumentiere, dass der Verbund gefestigt werde.

Ziel der Strategie ist es, in Zukunft deutlich bessere Betriebsergebnisse zu erreichen. Erstmals wurden dazu auf Ebene der gesamten Organisation, also über einzelne Häuser hinaus, verbindliche quantitative Geschäftsziele gesetzt. Bei den Sparkassen soll eine Eigenkapitalrentabilität von mindestens 15 Prozent vor Steuern und eine Aufwands-/Ertragsrelation von unter 60 Prozent erreicht werden.

Zum Selbstverständnis der Sparkassen-Finanzgruppe gehört auch weiterhin, keine Kundengruppen von der Versorgung auszuschließen. Die kleinen und mittleren Unternehmen sollen für Sparkassen und Landesbanken Kerngeschäftsfeld bleiben. Die Sparkassen-Finanzgruppe sieht sich stark genug, um grundsätzlich alle Finanzdienstleistungen aus eigener Kraft anbieten zu können. Die enge Bindung zu Ländern und Kommunen soll beibehalten werden.

Ein Schwerpunkt der „Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe“ ist die künftige Arbeitsteilung im Verbund. Künftig werden die Verbundunternehmen enger an die Seite der Sparkassen rücken. Bei den Landesbanken wurden 14 Geschäftsfelder definiert, in denen diese Produktentwicklungs- und -abwicklungsaufgaben für die Sparkassen bündeln sollen. Bei den öffentlichen Versicherungen und den Landesbausparkassen will die Gruppe die gemeinsamen Marktauftritte verbessern. Zum Programm gehört ferner eine weitere Zusammenfassung von Aufgaben und Unternehmen des Verbundes. Es geht dabei um die Bereiche Zahlungsverkehr, Wertpapierabwicklung, Kartengeschäft, Kreditabwicklung, Corporate Finance, Rating-Service, Mahn- und Inkassowesen sowie Stabsfunktionen und Einkauf. Als Endziel nach mehreren Zwischenschritten nannte Hoppenstedt jeweils eine einzige Einheit für jede Entwicklungs- und Abwicklungsaufgabe. Gleichzeitig werden die Sparkassen den Vertrieb nachhaltig verstärken. Als strategische Geschäftsfelder wurden bei den Privatkunden das Wertpapiergeschäft, die betriebliche Altersversorgung und die private Altersvorsorge, bei den Firmenkunden Corporate Finance, Leasing, das Auslandsgeschäft sowie das Firmenkundenportal für den Online-Vertrieb definiert. Hierzu sollen bis zu 20 Prozent der Mitarbeiter in Sparkassen aus den Abwicklungs- und Stabsbereichen abgezogen und in der Beratung eingesetzt werden.
Um die betriebswirtschaftlichen Ziele zu erreichen, streben die Sparkassen in den nächsten Jahren Kostensenkungen um rund 10 Prozent an. Dazu gehört auch der Personalbereich. Durch sozial verträgliche Maßnahmen wie etwa die Nichtbesetzung frei werdender Stellen oder Teilzeitangebote soll die Zahl der Mitarbeiter schrittweise reduziert werden.
Hoppenstedt kündigte zudem an, der Marke „Sparkasse“ künftig ein höheres Gewicht einzuräumen. Das gelte für deren sorgfältige Pflege, aber besonders auch für den Markenschutz nach innen und außen. Beabsichtigt werde, ab 2004 mit einem neuen Markenauftritt im Markt anzutreten.
Die „Strategie der Sparkassen-Finanzgruppe“ ist am 23. September 2002 einstimmig im erweiterten Hauptausschuss des DSGV mit den Stimmen der Präsidenten der regionalen Sparkassenverbände, der Vorstandsvorsitzenden der Landesbanken, der Obleute der Sparkassenvorstände und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände beschlossen worden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V. (DSGV), Berlin Behrenstr. 31 10117 Berlin Telefon: 030/202250 Telefax: 030/20225250

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