Hoppenstedt: Stärkung des unternehmerischen Eigenkapitals wichtige Herausforderung für Betriebe und Kreditwirtschaft

(Berlin) - Die Stärkung des Eigenkapitals in den Unternehmen sei eine der wichtigsten Herausforderungen für Kreditwirtschaft und Unternehmen. Das sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Dr. Dietrich H. Hoppenstedt, am 12. März in Berlin. Rund ein Viertel der kleinen und mittleren Unternehmen habe faktisch kein Eigenkapital oder sei sogar bilanziell verschuldet, so Hoppenstedt anlässlich des 4. Sparkassen-Forums Deutscher Mittelstand.

Er kündigte an, dass die Sparkassen neben der klassischen Kreditfinanzierung künftig auch verstärkt alternative Finanzierungsformen anbieten werden. „Hier geht es um die gesamte Palette, von Beteiligungskapital über Börsengänge für größere Unternehmen bis hin zu Mezzaninekapital.“

Die Stärkung des Eigenkapitals in den Unternehmen sei auch durch die neuen Eigenkapitalregeln für Kreditinstitute (Basel II) vorgezeichnet. „Die Unternehmen kommen nicht umhin, sich künftig intensiver um ihre Bonität und die Gesamtstrategie zu kümmern, um gute Ratingbewertungen zu erhalten.“ Es komme in nächster Zeit entscheidend darauf an, dass die Unternehmen die Chancen nutzten, die ihnen Basel II und das Ratingverfahren biete.

Auch wenn von einer Kreditklemme nicht die Rede sein könne, habe sich die Kreditvergabe an Unternehmen zuletzt sehr schwach und teilweise sogar rückläufig entwickelt. Hierfür sei zum einen die konjunkturell bedingte niedrigere Nachfrage verantwortlich. Allerdings zögen sich einzelne Banken gezielt aus dem Kreditgeschäft mit Unternehmen zurück. So hätten die privaten Großbanken allein in den letzten fünf Jahren ein Viertel ihres Marktanteils im Mittelstandskreditgeschäft aufgegeben.

Hoppenstedt: „Wir halten es für einen Fehler, Kunden auszusortieren, weil sie zu wenig Rendite versprechen. Wir fühlen uns verantwortlich für unsere Kunden, besonders in schwierigen Zeiten.“

Quelle und Kontaktadresse:
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