Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Hoppe fordert Abkehr von der Massentierhaltung

(Köln/Berlin) - "Der Mensch ist, was er isst - an dieser schlichten Weisheit lassen Turbokühe, Supermastschweine und Batteriehühner keinen Zweifel", so Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe zur aktuellen Diskussion um die Massentierhaltung. In der jetzigen BSE-Krise sieht die Bundesärztekammer endlich die Chance zu einem grundlegenden Bewusstseinswandel bei Landwirten, verantwortlichen Politikern und Verbrauchern. "Die Qualität der Lebensmittel, vor allen Dingen die Lebensmittelsicherheit müssen als politische Priorität anerkannt werden", forderte Hoppe. Die Bundesärztekammer habe sich schon vor Jahren für eine Abkehr von der Massentierhaltung ausgesprochen. Es sei unübersehbar, dass die in den letzten Jahrzehnten forcierte Umstellung der landwirtschaftlichen Tierproduktion auf industrielle Massenfertigung unkontrollierbare Gefahren mit sich bringe, warnte Hoppe. "Wir brauchen eine unmissverständliche Kennzeichnung der Qualität von Herkunft, Haltung und Verarbeitung, einschließlich des Einsatzes von Arzneimitteln. Der Verbraucher muss wissen, was er isst", betonte der Ärztepräsident. Allerdings müssten sich die Verbraucher darüber im Klaren sein, dass Qualität und gesundheitliche Sicherheit ihren Preis hätten. Dafür könne man aber wieder mit Genuss ein gutes Stück Fleisch verzehren.

Hoppe äußerte Zweifel daran, ob mit den bisherigen ministeriellen Strukturen tatsächlich eine solche verbraucherorientierte Politik möglich sei. "Viel sinnvoller wäre es, die Kompetenzen zu bündeln und den derzeitigen Wirrwarr zu beenden. Lebensmittelsicherheit darf nicht länger eine agrarpolitische Domäne sein; Lebensmittelsicherheit ist Gesundheitsschutz. Die Erfahrungen der letzten Wochen, gerade die Diskussion um die Verfütterung von Tiermehl, zeigen, dass Fragen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes besser koordiniert werden müssen und nicht mit wirtschaftlichen Einzelinteressen verquickt werden dürfen", betonte Hoppe.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Herbert-Lewin-Str. 1 50931 Köln Telefon: 0221/40040 Telefax: 0221/4004388

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