Honorar-Ergebnis: Verheerendes Signal an junge Arztgeneration
(Berlin) - Das Ergebnis der Honorarverhandlungen ist "kein Signal der Hoffnung für die Praxisärzte", erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Dr. Dirk Heinrich. Die Schlichter hätten - gegen die Stimme der Ärzteschaft - ein Ergebnis beschlossen, "das die Praxiserlöse nicht in dem erforderlichen Umfang anpasst."
Von Seiten der Ärzteschaft sei in einem konsentierten Verfahren ein erforderlicher Anstieg des Orientierungspunktwertes von 2,6 Prozent errechnet worden. Der Schlichterspruch in Höhe von 1,6 Prozent bleibe hier weit hinter den Erfordernissen zurück, so Dr. Heinrich.
Mit der Anpassung des Orientierungspunktwertes soll ein Ausgleich für Preis- und Kostenentwicklungen in den Arztpraxen erzielt werden.
"Wir hinken mit den Erlösen weiterhin den Kosten hinterher. Verbunden mit der Budgetierung, die dafür verantwortlich ist, dass rund 20 Prozent der Leistungen gar nicht bezahlt werden, ist wieder eine Chance verpasst, die Niederlassung und den Beruf des Praxisarztes, in selbstständiger wie in angestellter Form, attraktiver zu gestalten und so dem drohenden Arztmangel zu begegnen", betont Heinrich.
"Angesichts steigender Personalkosten und einer kontinuierlich zunehmenden Investitionslücke steigt der Druck auf die Praxen. Wie das System der ambulanten Versorgung durch arztgeführte Einzel- und Gemeinschaftspraxen unter diesen Voraussetzungen erhalten werden soll, ist die Kernfrage an die Gesundheitspolitik. In den Praxen hat der Personalabbau schon längst begonnen und die Mittel für Investitionen fehlen. Der stationäre Bereich leidet unter denselben Problemen und wird die entstehenden Lücken in der Versorgung nicht kompensieren können", stellt Dr. Heinrich fest und ergänzt: "Das Signal an die nachfolgende Arztgeneration ist jedenfalls verheerend."
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