Holzpackmittelindustrie: Geschäftsjahr 2014 besser als erwartet - Verhaltener Optimismus bestimmt das laufende Jahr / HPE: "Nachfrage- und Produktionsplus sollten 2015 möglich sein"
(Bonn) - Die HPE-Branche kann auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurückblicken, das besser ausfiel als ursprünglich erwartet. Die Umsätze legten im vergangenen Jahr bei leicht rückläufigen Beschäftigtenzahlen zu. So waren 2014 in 161 Betrieben mit mindestens 20 Beschäftigten 7.554 Mitarbeiter tätig. Das sind rund 1,5 Prozent weniger, als im Vorjahr. Die Umsätze der Betriebe stiegen um 5,9 Prozent spürbar auf rund 1,417 Milliarden Euro. (2013: 1,338 Milliarden Euro). Neben dem Umsatz legten auch die Produktionsmengen für Paletten, Kisten und Kabeltrommeln im vergangenen Jahr zu. Der Außenhandel mit Holzpackmitteln und Paletten verzeichnete mit Ausnahme der Kistenexporte ebenfalls ein Plus.
Der Produktionswert bezogen auf HPE-Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten stieg 2014 um 3,8 Prozent von rund 1,168 Milliarden Euro auf rund 1,212 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Nennenswerten Anteil hatten hieran die Holzpaletten, wovon im vergangenen Jahr insgesamt 93,6 Millionen Stück produziert wurden, was einem Anstieg von 6,8 Prozent entspricht. Der dazugehörige Produktionswert stieg um 7,8 Prozent auf rund 718,5 Millionen Euro. Etwas durchwachsener sieht das Bild im Bereich der Kistenproduktion aus: 2014 wurden rund 1,38 Millionen Kubikmeter Holz zu Verpackungen verarbeitet, der Zuwachs im Vergleich zu 2013 lag bei 1,7 Prozent. Der Produktionswert sank dabei um 3,4 Prozent auf rund 467,3 Millionen Euro. Offenbar konnten die Kistenhersteller und Verpacker ihre Preisvorstellungen nicht in dem gewünschten Umfang umsetzen. Bei Kabeltrommeln war die Lage 2014 hervorragend: Produktionsmenge und -wert stiegen deutlich zweistellig auf knapp 69.927 Kubikmeter verarbeitetes Holz im Wert von rund 26,3 Millionen Euro, wobei die Entwicklung auch aufgrund der vergleichsweise geringen Zahl der Produzenten regelmäßig deutlichen Schwankungen unterliegt.
Im Außenhandel ergaben sich 2014 bei der Gesamtbetrachtung ordentliche Zuwächse und nur vereinzelt negative Entwicklungen. So stiegen die Exporte von Paletten um 9,7 Prozent auf rund 27 Millionen Stück. Die Importe von Paletten legten 2014 um 3,5 Prozent auf rund 57,2 Millionen Stück zu. Der Außenhandel mit Kisten und Kistenteilen aus Holz wies 2014 ein uneinheitliches Bild auf. Der Import stieg um 8,9 Prozent auf rund 80,5 Millionen Euro und der Export gab um 6,1 Prozent auf rund 28,2 Millionen Euro nach.
Der aktuelle ifo-Konjunkturtest für die Bereiche Holzpackmittel, Kabeltrommeln und Paletten zeigt sich im April insgesamt recht positiv. Die Geschäftslage wird per Saldo positiv und etwa wie im Vormonat bewertet, während die Erwartungen für die nächsten 6 Monate deutlich zurückhaltender ausfallen.
Insgesamt vermelden die Hersteller von Holzpackmitteln, Kabeltrommeln und Paletten einen leicht nachlassenden Kostendruck. So sind die Preise für Schnittholz für Paletten gemäß dem HPE-Holzpreisindex im ersten Quartal 2015 um nur noch 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 0,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2014 gestiegen. Die Preise für Massivholz für Holzpackmittel sanken im ersten Quartal 2015 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 1,2 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2014. Etwas größere Preissteigerungen gab es bei Sperrholz für Verpackungen: Hier stehen +2 Prozent gegenüber dem Vorquartal und +4,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2014 in den Büchern. Starke Rückgänge verzeichnete OSB für Verpackungen. Die Preise sanken im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorquartal um 9,2 Prozent und im Vergleich zum ersten Quartal 2014 um 17,3 Prozent.
Nach verhaltenem Jahresbeginn blickt die Holzpackmittelindustrie vor dem Hintergrund der angehobenen Wirtschaftsprognose vergleichsweise zuversichtlich auf das laufende Jahr 2015. Der niedrige Ölpreis, der schwache Eurokurs sowie der stabile Arbeitsmarkt gepaart mit hoher Konsumneigung leisten ihren Beitrag zur insgesamt positiven konjunkturellen Entwicklung. Neben Licht gibt es in der Branche aber auch Schatten. So verursachen die starken Schwankungen in der Auftragslage sowie die teilweise extreme Kurzfristigkeit der Aufträge eine gewisse Unsicherheit. Zudem machen sich fehlende Lieferungen nach Russland in Teilen der Branche negativ bemerkbar. Die Schnittholzversorgung verläuft unproblematisch bei vergleichsweise hohem, aber insgesamt stabilem Preisniveau. "Angesichts der welt- und binnenwirtschaftlichen Rahmendaten erwartet die HPE-Industrie", so Siegfried von Lauvenberg, "in 2015 ein Produktionsplus in der Größenordnung von 5 Prozent. Die Ertragssituation wird jedoch unverändert unter den vorhandenen zu hohen Kapazitäten leiden."
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