Holz, Sonne, Erde oder Gas? / Die richtige Heizung für den Neubau finden
(Leipzig) - Die Auswahl der Heizungsanlage für ein neues Haus oder eine neue Wohnung ist eine wichtige Entscheidung: Wohnkomfort, Heizkosten und die eigene Klimabilanz der nächsten Jahrzehnte hängen maßgeblich davon ab. Stephan Tannhäuser, Energieberater der Verbraucherzentrale Sachsen, erläutert Vor- und Nachteile moderner Heizsysteme.
"Am Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Technologien", erklärt Stephan Tannhäuser. "Am wichtigsten bei der Auswahl ist, dass das System zum Gebäude und seinen Bewohnern passt." Am besten sollte deshalb ein unabhängiger Energieberater bei der Entscheidung helfen, der nicht auf eine bestimmte Technik festgelegt ist. Standard bei konventioneller Heiztechnik sind heute immer noch Brennwertkessel für Erdgas oder Heizöl. Die Anschaffungskosten sind moderat, dafür fallen regelmäßig Wartungskosten an. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die Heizkosten mittel- bis langfristig ansteigen werden. Eine Lösung für die nähere Zukunft sollte schon heute möglichst ohne fossile Energieträger auskommen. Deshalb verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Eigentümer, in Neubauten mit Brennwertkesseln anteilig regenerative Energieträger zu verwenden.
In Form von Pellets oder Scheitholz kann auch Holz als erneuerbarer Brennstoff eingesetzt werden, entweder in Öfen oder in Heizkesseln. Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung können mit beiden Systemen kombiniert werden. Eine Alternative sind elektrische Wärmepumpen, die Wärme aus Erdreich, Grundwasser oder der Luft ziehen. Sie sind in der Anschaffung teurer. In Neubauten machen sie aber häufig Sinn, da wichtige Voraussetzungen wie eine gute Wärmedämmung oder die Eignung für eine Niedertemperaturflächenheizung (z. B. Fußbodenheizung) meist gegeben sind. Besonders achtsam sollten Eigentümer jedoch bei Luftwärmepumpen sein - hier sind die Rahmenbedingungen besonders wichtig. Sie arbeiten sonst oftmals nicht effizient und verursachen dann sehr hohe Stromkosten. Je nach gewählter Heizungsanlage gibt es Fördermöglichkeiten, die in Anspruch genommen werden können. Zumeist müssen die Anträge vor Auftragserteilung gestellt werden. Die einschlägigen Programme können beim Energieberater erfragt werden.
Mehr Informationen zur Auswahl des Heizsystems und zu vielen weiteren Fragen gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale Sachsen: online, telefonisch oder im persönlichen Beratungsgespräch zu einem geringen Eigenanteil. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Beratungsangebote kostenfrei. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 - 809 802 400 (kostenfrei).
Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V.
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