Pressemitteilung | Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. - Die Waldeigentümer (AGDW)

Holz aus der Region in heimische Baumärkte

Am ersten Maiwochende veranstalteten bundesweit die Waldbesitzerverbände der Bundesländer Informationsveranstaltungen vor Obi-Märkten. Von Bayern / Baden-Württemberg bis nach Schleswig-Holstein und von Rheinland-Pfalz bis nach Thüringen zogen verärgerte Waldbauern vor die Baumärkte. „Der Obi-Biber verschmäht unser heimisches Holz“, war die durchgehende Losung für diesen Tag.

Die Waldbauern protestieren damit gegen den Obi-Boykott ihres Holzes, das nach dem Paneuropäischen Forst Zertifikat (PEFC) zertifiziert ist. Dieses Label kennzeichnet Holz aus Waldbeständen, die nach europaweit anerkannten Kriterien ökologisch sinnvoll bewirtschaftet werden. Mit dem Argument, man könne dem Kunden nicht zwei verschiedene Labels zumuten, lässt Obi sogar das PEFC-Zeichen von heimischem Holz entfernen. Statt dessen wird ein anderes Zertifikat von Obi beworben.

„Es ist eine Tatsache, dass mittlerweile 55 Prozent des deutschen Waldes nach den international anerkannten Maßstäben des PEFC zertifiziert sind. Wer das verkennt, geht an den Realitäten des Marktes vorbei!“, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V., Michael Prinz zu Salm-Salm, bei seinem Aktionseinsatz vor dem Obi-Markt in Simmern, Rheinland-Pfalz.
Die Waldbesitzer haben kein Verständnis für die einseitige Parteinahme für ein Zertifikat, das zudem Nachfrage nach heimischem Holz nicht befriedigen kann. „Wo ist das bitte ökologisch, wenn Pfosten, Fensterläden oder Bretter und Leisten aus Übersee rangeschafft werden, und wir hier in der Pfalz unser Holz nicht verkaufen können?“, so ein aufgebrachter Waldbauer. „Seit Generationen haben wir nachhaltig mit unserem Wald gewirtschaftet. Mit der Zertifizierung meines Betriebes nach PEFC liege ich mit der Bewirtschaftung freiwillig über den gesetzlichen Anforderungen. Aber Obi entfernt das entsprechende Label und vergibt somit die Chance, heimische Holzqualität zu vermarkten“!, so der Waldbesitzer weiter.

Dabei wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen bereits seit langem die Gleichwertigkeit der beiden Labels festgestellt.
In diesem Zusammenhang teilte der Präsident der AGDW die Ansicht des Parlamentarischen Staatsekretärs im Bundesverbraucherministerium, Matthias Berninger, dass jeder Hektar zertifizierter Waldfläche helfe, der Zerstörung der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Nur dürfe dem Waldbesitzer nicht ein bestimmtes Zertifikat aufgezwungen werden. Freiwilligkeit und Entscheidungsfreiheit bringe die besten Ergebnisse für den Wald und den Bewirtschafter. Insofern sei es nötig, PEFC zu unterstützen, damit der Waldbesitzer nicht eine Mehrleistung unterlasse, da sie nicht honoriert sondern vielmehr diskreditiert werde. Durch das Entfernen des PEFC-Siegels durch Obi würden die ökologischen Leistungen der Waldbauern mit Füßen getreten.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31807923 Telefax: 030/31807924

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