Hohes Preisniveau der Rohstoffe für die Kautschukverarbeitung hat sich verfestigt
(Frankfurt am Main/Berlin) - Die Inflationsrate in Deutschland lag nach Informationen des Statistischen Bundesamtes im April 2024 bei 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit auf gleichem Niveau wie im Vormonat. Die gewählte amtliche Darstellungsweise suggeriert eine Kostenberuhigung beziehungsweise -entlastung. Die gibt es aus Sicht des Wirtschaftsverbands der deutschen Kautschukindustrie (wdk) aber nicht, denn die Inflation steigt weiter - über das hohe Maß des vergangenen Jahres hinaus. Steigende Realeinkommen bringen für den Verbraucher Entlastung.
Bei den Rohstoffkosten für die Kautschukverarbeitung verhält es sich ähnlich. Die Jahre 2021 und 2022 brachten ein nie zuvor erlebtes Ausmaß von Preiserhöhungen für Kautschukrohstoffe - im Jahresmittel bis zu 75 Prozent. Eine Normalisierung hat sich seitdem nicht eingestellt. Im Jahr 2023 sind die Preise für die meistverwendeten Kautschukmischungen (Naturkautschuk, SBR-, CR-, EPDM-, NBR-Kautschuk) zwar um 8 bis 13 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung hat sich aber im laufenden Jahr nicht fortgesetzt. Seit Jahresbeginn 2024 verharren die Preise - trotz einer rezessiven Nachfragesituation - auf diesem Niveau und zeigen am aktuellen Rand sogar eine Aufwärtstendenz. Im Klartext heißt das: Die Rohstoffpreise für die Kautschukverarbeitung verfestigen sich auf einem Niveau, das rund 40 Prozent über dem der nachfragestarken Vor-Corona Jahre 2018 und 2019 liegt.
Der Präsident des wdk, Michael Klein, erklärte zur Lage an den Rohstoffmärkten: "Die logische Schlussfolgerung aus dieser Entwicklung ist, dass auch die Kautschukverarbeiter in Deutschland Kompensation benötigen. Weder in der Wertschöpfungskette kann diese Entwicklung negiert werden, noch kann die Politik hier tatenlos die 'Ausblutung' einer am Standort Deutschland systemrelevanten Branche zulassen."
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