Hoher Tarifabschluss im öffentlichen Dienst belegt: Genug Geld in der Staatskasse
(Köln) - Die hohen Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst belegen, dass Bund, Länder und Kommunen über genügend Geld verfügen, um auch Kunst und Kultur zu finanzieren. Bei Bund und Kommunen sind die Löhne der Angestellten im öffentlichen Dienst in der Zeit von 2012 bis 2014 um insgesamt 9,3 Prozent gestiegen. 2015 kommen noch einmal 2,4 Prozent hinzu. Bei den Ländern waren die Lohnerhöhungen der Jahre 2012 bis 2014 etwa um 1 Prozent geringer, für 2015 stehen sie noch nicht fest. Der Bühnenverein muss nun mit den Künstlergewerkschaften über die sinngemäße Übertragung dieser Erhöhungen auf die Gagen des künstlerischen Personals verhandeln. Die Verhandlungen beginnen am 29. April 2014 in Köln.
"1 Prozent Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst kostet etwa so viel wie die gesamte Theater- und Orchesterförderung in Deutschland, nämlich rund zwei Milliarden Euro", betonte heute Rolf Bolwin, der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, in Köln. "Das zeigt, dass es der öffentlichen Hand nicht an Geld fehlt, wie sie gerne behauptet, wenn es um die Kulturfinanzierung geht", fügte er hinzu. Niemand habe etwas gegen diese Lohnerhöhungen. Der öffentliche Dienst leiste in der Regel hervorragende Arbeit und müsse mit seinen Löhnen konkurrenzfähig bleiben. Das aber gelte auch für die Theater und Orchester hierzulande. "Es kann nicht sein, dass für den gesamten öffentlichen Dienst genug Geld zur Verfügung steht, bei Kunst und Kultur aber dann, wie zurzeit in Sachsen-Anhalt, die große Sparnummer durchgezogen wird", so Bolwin. Auch die Künstler verdienten eine Lohnerhöhung. Das gelte erst recht angesichts der Tatsache, dass sie - anders als die übrigen öffentlich Bediensteten - meist über befristete Arbeitsverträge verfügen, keine geregelte Arbeitszeit haben und vielfach lediglich eine tarifliche Mindestgage von 1.650 Euro brutto im Monat festgeschrieben ist.
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