Pressemitteilung | (BDF) Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V.

Hoher Kerosinpreis und zusätzlich Emissionshandel: Fluggesellschaften erwarten harte Belastungen

(Berlin) - Nach der Entscheidung des europäischen Parlaments für die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel verschlechtern sich für die deutschen Fluggesellschaften die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Angesichts eines kontinuierlich steigenden Kerosinpreises, der die Unternehmen zu deutlichen Einsparmaßnahmen zwingt, erwarten die Airlines nun weitere harte Belastungen.

„Wir befinden uns in einer Situation, in der die Politik pro-zyklisch, also Krisen verschärfend wirkt, statt die Branche zu entlasten“, sagte BDF-Geschäftsführerin Tanja Wielgoß am Mittwoch (9. Juli 2008) in Berlin. „Dabei setzt der Markt aktuell die größten Anreize für umweltbewusstes Handeln der Airlines. Denn der enorme Preisanstieg von Kerosin der letzten Monate bildet die Grundlage für sparsames Fliegen.“

Die gestiegenen Kerosinpreise machen inzwischen rund ein Drittel der Unternehmenskosten einer Airline aus – weit mehr als es die EU-Kommission ahnen konnte, als sie die Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel Ende 2006 vorschlug. Zu diesem Zeitpunkt lag der Kerosinpreis bei rund 40 Prozent des heutigen Niveaus. „Ironischerweise war der damals vorgelegte Richtlinienentwurf moderater als der nun verabschiedete.“

Die Unternehmen reagieren aktuell mit Kerosinzuschlägen und operativen Sparmaßnahmen. Gleichzeitig wurden bereits Streckenstreichungen und die ersten Stilllegungen von Flugzeugen angekündigt.

Da die Buchungen für die Sommersaison im vergangenen Winter und Frühjahr getätigt wurden, ist der Rückgang von Passagier- und Umsatzzahlen für den Herbst zu erwarten. Damit verschlechtern sich die Aussichten für die Zukunft des Luftverkehrs. Am Ende dieses Prozesses stehen ein verringerter Personen- und Warenaustausch und im Ergebnis eine Schwächung der Wirtschaftskraft, die in den letzten Jahren gerade auch auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland für Belebung gesorgt hatte.

Quelle und Kontaktadresse:
BDF Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. Sabine Teller, Pressesprecherin Albrechtstr. 10, 10117 Berlin Telefon: (030) 70011850, Telefax: (030) 700118520

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