Hohe Benzinpreise: Pflegedienste fordern finanziellen Ausgleich

(Berlin) - Ambulante Pflegedienste drängen wegen der gestiegenen Spritpreise auf einen finanziellen Ausgleich durch die Kranken- und Pflegekassen. „Aus unserer Sicht könnte dies in Form eines Benzinzuschlages in Höhe von 6 Cent pro Vergütungspauschale geschehen“, heißt es in einem Brief des Anbieterverbandes qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG) an AOK, IKK, BKK und VdAK.

Der Verband forderte die Vertreter der Kassen auf, unverzüglich in Verhandlungen über eine zusätzliche Pauschale zu treten. Viele Pflegedienste seien durch die drastisch steigenden Benzinpreise unter einen extremen wirtschaftlichen Druck geraten. Ein Bankrott der Einrichtungen könne nicht im Sinne der Kassen und ihrer Versicherten liegen.

Der AVG rechnet allein für seine Mitgliedseinrichtungen, die derzeit zusammen rund 1.200 Kraftfahrzeuge mit einer jährlichen Fahrleistung von rund 20.000 Kilometern pro Wagen unterhalten, mit Mehrkosten in Höhe von jährlich rund 1,1 Mio. Euro. „Daraus ergibt sich eine Steigerung von rund 40 Prozent innerhalb der letzten Jahre“, so AVG-Vorstandsmitglied Thomas Meißner. Bei einer weiteren Rückschau würde die Bilanz noch drastischer ausfallen.

Die eigenen Kostenreserven der Pflegedienste seien voll ausgeschöpft, so Thomas Meißner. Einige der Pflegeeinrichtungen hätten zuletzt sogar „massive Einbußen“ hinnehmen müssen. „Die Zitrone ist ausgequetscht, mehr geht nicht.“ Nach Einschätzung des AVG gesellen sich zu den höheren Spritpreisen weitere finanzielle Belastungen hinzu – etwa durch Lohnsteigerungen. „Zusammen gerechnet ergibt sich eine unglaublich hohe Mehrbelastung, die die Pflegedienste als kleinst- und mittelständische Unternehmen derzeit zu schultern haben.“

"Wer Qualität und Flexibilität auf hohem Niveau will, muss bereit sein, dies auch zu finanzieren!", so Thomas Meißner am Rande einer Veranstaltung in Berlin.

Quelle und Kontaktadresse:
AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG) Jörn Mohaupt, Geschäftsführer Schönholzer Str. 3, 13187 Berlin Telefon: (030) 49 90 53 80, Telefax: (030) 49 90 53 88