Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

Hoffnung auf Konjunktur- und Konsumbelebung

(Berlin) - Die Hauptleistungsträger der Tourismuswirtschaft in Deutschland, die Hoteliers und Gastronomen, beklagen für das zurückliegende Winterhalbjahr deutliche Umsatz- und Ertragseinbußen. Stellvertretend für die 220.000 Unternehmen der Branche melden 51 Prozent der 2660 Hoteliers und Gastronomen, die sich an der Konjunkturumfrage des DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) beteiligt haben, rückläufige Erlöse für den vergangenen Winter. Somit war zwischen Oktober 2001 und März 2002 nur gut jeder fünfte Betreiber (21,8 Prozent) in der Lage, Zuwächse bei den Umsätzen zu realisieren. Noch dramatischer ist das Bild bei den Gewinnen: Lediglich 13,6 Prozent der Unternehmen gelang es, die Ertragslage spürbar zu verbessern. Die Verliererseite dominiert eindeutig mit 58,3 Prozent. Der aktuelle Konjunkturbericht bestätigt Berechnungen des DEHOGA auf der Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes, die für das gesamte Jahr 2001 ein nominales Plus von 0,8 Prozent bei den Umsätzen ausweisen, real jedoch abermals einen Rückschritt bedeuten.


Obwohl sich die wirtschaftlichen Aussichten als spürbar abgekühlt erweisen, übt sich immer noch jeder vierte der Hoteliers und Gastronomen (26,6 Prozent) in Optimismus und sagt für den Sommer steigende Umsätze voraus. Gleichbleibende Erlöse erwarten 33,6 Prozent der Unternehmer, denen 34,9 Prozent der Befragten gegenüberstehen, die negative Umsatzprognosen abgeben. Nur für leichte Hoffnungsschimmer sorgen derzeit die konjunkturellen Zugmaschinen des Gastgewerbes. Auch bei den „Big Playern“ der Systemgastronomie und der Markenhotellerie zeigen sich die wirtschaftlichen Resultate und Aussichten wesentlich verhaltener als zuvor.

Die Schere der über Jahre hinweg zweigeteilten konjunkturellen Entwicklung zwischen den Branchensegmenten Hotellerie und Gastronomie scheint sich dabei gegenwärtig nur auf den ersten Blick zu schließen. Zwar ist die Zahl der Umsatzverlierer in der Hotellerie binnen eines Jahres von 26,6 Prozent auf heute 45,9 Prozent gestiegen, dennoch bewegen sich die Hoteliers gegenüber der seit Jahren gebeutelten Gastronomie immer noch auf einem bedeutend höheren Niveau. Im Vergleich zur Hotellerie haben die Gastronomen, die in 58,5 Prozent der Fälle Umsatzverluste einräumen, kein „Boomjahr 2000“ im Rücken.


„Für die wirtschaftlich kritische Lage des Gastgewerbes gibt es eine Hauptursache: Die stagnierende allgemeine konjunkturelle Entwicklung“, so Ernst Fischer, Präsident des DEHOGA am 25. April in Berlin. Die schwierige Situation habe nicht vorrangig mit der weltwirtschaftlichen Stimmung oder den direkten Folgen der Terroranschläge von New York zu tun. Zwar seien auch viele gastgewerbliche Unternehmer im Sog der Auswirkungen des 11. Septembers in Turbulenzen geraten, das Stottern des „Konjunkturmotors Gastgewerbe“ habe aber bereits früh im Jahr 2001 begonnen.


Die Gründe für die weiterhin beklagenswerte wirtschaftliche Entwicklung seien in vielen Fällen schlichtweg hausgemacht, erläutert Fischer. Bereits zum vierten Mal habe der „Konsumkiller Ökosteuer“ zum Jahreswechsel im notgedrungen energieintensiven Gastgewerbe doppelt zugeschlagen. Neben der extremen Benachteiligung der Hoteliers und Gastronomen gegenüber dem Produzierenden Gewerbe, das weiterhin in den Genuss von Ausnahmetatbeständen komme, drehten zusätzlich die Gäste den Euro mittlerweile dreimal um. „Die massive Verteuerung der Energie hat fatale Konsequenzen: weniger Mobilität und Konsum. ‚Zapfhahn oder Zapfpistole?’, ‚Essen gehen oder heizen?’, so lauten die Fragen, bei der das Gastgewerbe fast immer den Kürzeren zieht“, berichtet der DEHOGA-Präsident. So verwundert es kaum, dass die Hoteliers und Gastronomen in Deutschland laut Konjunkturbericht des DEHOGA das Nachfrageverhalten mittlerweile zu den drängendsten Problemen der Branche zählen.

„Die Unternehmer, Gäste und Verbraucher benötigen jetzt dringend deutliche Signale aus der Politik. Nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann der Konjunkturmotor wieder anspringen und endlich Konsumfreude aufkommen. Aber auch die Hoteliers und Gastronomen sind aufgerufen, mit viel Kreativität und einem attraktiven Preisleistungsverhältnis weiterhin ihren Teil zur Förderung des „Wirtschaftslebens“ beizutragen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Berlin Am Weidendamm 1 A 10117 Berlin Telefon: 030/7262520 Telefax: 030/72625242

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