Hoffnung auf Erholung wurde enttäuscht / Verunsicherung ist groß
(Darmstadt) - "Die südhessischen Metall- und Elektroindustrie ist verunsichert", kommentiert Ines Weyand, Vorstandsvorsitzende von HESSENMETALL Darmstadt und Südhessen die Ergebnisse der diesjährigen Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Verbandes. "Der deutliche Anstieg der Energiepreise in Folge des schrecklichen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine stellen die Branche vor Herausforderungen. Auch Lieferengpässe stellen nach wie vor ein Problem dar. So überrascht es nicht, dass nur noch 36 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle allgemeine Geschäftslage als "gut" bezeichnen, im Vergleich zu 60 Prozent im Vorjahr. Für zwei Drittel der Unternehmen ist die aktuelle Geschäftslage immerhin "befriedigend"", so Ines Weyand weiter.
Die Umfrage zeigt weiterhin, dass für die kommenden sechs Monate mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Unternehmen mit einer Verschlechterung ihrer allgemeinen Geschäftslage rechnen. 52 Prozent gehen davon aus, dass ihre Geschäftslage unverändert bleibt.
"Die Verunsicherung spiegelt sich auch bei den geplanten Investitionen wider", ergänzt der stellvertretende Vorsitzende, Gottlieb Hupfer. "Fast ein Drittel der Unternehmen (32 Prozent) sieht sich gezwungen, seine Investitionen im kommenden Halbjahr zurückzufahren. Gerade einmal 4 Prozent planen mit steigenden Investitionen. Für eine Branche, die sich nach wie vor unter einem Transformations- und Digitalisierungsdruck befindet, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, wünschen wir uns deutlich bessere Werte." Verbliebene Investitionen würden, so Hupfer, von 75 Prozent der Unternehmen im Euroraum getätigt. Die Zahl der Unternehmen, die in Asien und Nordamerika investieren sei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte zurückgegangen.
"Auch bei der Beschäftigungsentwicklung ist zu sehen, dass die Unternehmen aktuell Planungssicherheit vermissen. Mit Blick auf die kommenden sechs Monate ist bei den befragten Unternehmen mit einem Personalrückgang von rund 4 Prozent zu rechnen", kommentiert Achim Kopp, stellvertretender Vorsitzender der Bezirksgruppe. "Dies zeigt die angespannte Lage der Unternehmen. Denn vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels versuchen sie Personalabbau grundsätzlich zu vermeiden, wo immer es möglich ist."
"Auch die Auftragsbestände werden zurückgehen", sagt Dirk Widuch, Geschäftsführer von HESSENMETALL Darmstadt und Südhessen. "Bewerten aktuell noch 24 Prozent der Unternehmen ihre Auftragsbestände als "verhältnismäßig groß" und 56 Prozent als "ausreichend", so rechnen 44 Prozent mit abnehmenden Auftragsbeständen im kommenden Halbjahr. Die Hoffnung auf eine langfristige Erholung für die südhessische Metall- und Elektroindustrie war im vergangenen Jahr groß, hat sich aber leider nicht erfüllt. Mit der Energiekrise trifft uns nach der Pandemie erneut ein unvorhergesehenes Ereignis hart."
Quelle und Kontaktadresse:
(HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen - Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen e.V.
Fabienne Bardonner, Leiterin Kommunikation
Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt
Telefon: (06151) 2985-0, Fax: (06151) 29852-0
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