Höheres Armutsrisiko mit jüngeren Kindern
(Berlin) - Die Einkommensposition von Familien hängt nicht nur von der Erwerbssituation der Haushaltsmitglieder ab, sondern auch vom Alter der Kinder. Dies zeigt der aktuelle Wochenbericht 9/2005 des DIW Berlin auf der Grundlage einer Erhebung des Sozioökonomischen Panels (SOEP). Das Armutsrisiko von Familien ist umso höher, je geringer das Alter des jüngsten Kindes ist. Dieses Muster gilt auch für Alleinerziehende, die generell ein höheres Risiko für Einkommensarmut als zusammenlebende Paare mit Kindern aufweisen. Die Einkommensposition der älteren Menschen in Deutschland hat sich hingegen in den vergangenen 20 Jahren deutlich verbessert. Abgesehen von alleinstehenden älteren Frauen ist die Armutsrate bei älteren Menschen geringer als in der Gesamtbevölkerung.
Die Armutsrate der Gesamtbevölkerung lag im Jahr 2003 bei 15,5 Prozent. Zusammenlebende Paare mit Kindern wiesen mit 12,5 Prozent ein unterdurchschnittliches Armutsrisiko auf. Dagegen lag die Armutsquote von Personen in Alleinerziehendenhaushalten bei fast 40 Prozent, wobei ein deutlicher Einfluss des Alters des jüngsten Kindes bestand: War das jüngste Kind eines Alleinerziehenden höchstens drei Jahre alt, so lag die Armutsquote bei über 60 Prozent. Sie sank auf gut 22 Prozent bei einem Alter des jüngsten Kindes von mehr als 16 Jahren. Die Armutsquote der Älteren lag mit weniger als 13 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
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