Höhere Bundeszuschüsse für bayerischen Transrapid geplant / VCD: Erhöhung der Bundesmittel unverantwortlich
(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert die SPD-Bundestagsfraktion auf, bei den Verhandlungen im Vorfeld der anstehenden Haushaltsbereinigung eine Erhöhung der Bundesmittel für das bayerische Transrapidvorhaben abzulehnen. In einer Zeit, in der Renten gekürzt und Investitionen an allen Ecken und Enden zurückgefahren würden sowie neue Einschnitte in den Schienenetat in der Diskussion seien, könne man Mehrausgaben für ein ökonomisch und ökologisch unsinniges Luxusprojekt nicht rechtfertigen.
Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Wenn überall Sparmaßnahmen und Subventionsabbau gefordert werden, sollte die SPD-Fraktion damit gleich beim Transrapid anfangen und die Bundeszuschüsse kürzen, statt sie noch zu erhöhen. Der hohe Bedarf an öffentlichen Geldern für die Magnetschwebebahn zeigt doch überdeutlich, dass diese Technologie zur Zeit in Deutschland nicht rentabel ist. Der Transrapid würde damit im Endeffekt nur zu Lasten der bestehenden öffentlichen Verkehrsangebote fahren."
Der VCD sieht in der geplanten Münchener Flughafenanbindung per Magnetschwebebahn nach wie vor keine sinnvolle Alternative zu einer Express-S-Bahn. Letztere sei erstens kompatibel mit bestehenden Schienenwegen und zweitens im Rahmen des notwendigen Ausbaus des Münchner S-Bahnnetzes wesentlich kostengünstiger zu verwirklichen. Deshalb sei die einzig sinnvolle Entscheidung, dem nordrhein-westfälischen Beispiel zu folgen und den Transrapid für Deutschland endgültig aus den Planspielen zu streichen.
Der zugesagte Zuschuss aus Brüssel im Rahmen des Programms für Transeuropäische Netze (TEN) ändere nichts an der mangelnden Finanzierbarkeit des Münchner Transrapidprojektes. Die zugesagten 7,5 Millionen Euro für die Planung machten gerade einmal 0,4 Prozent der bisher veranschlagten Gesamtkosten aus. Gehrmann: "In Zeiten knapper Kassen sind intelligente Verkehrskonzepte mit effizientem Mitteleinsatz und umweltfreundlichen Lösungen gefragt. Prestigeträchtige Großprojekte passen da nicht hinein."
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