Hochwasserschutz unzureichend / Warnungen wurden nicht ernst genommen / Wo ist das Umweltministerium?
(Bonn) - Angesichts der sich häufenden Hochwasserkatastrophen hat heute (11. August 2010) in Berlin der 1. Vize-Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), Hartmut Vogtmann, Bundesumweltminister Norbert Röttgen aufgefordert, Flagge zu zeigen.
Der DNR vermisst eine klare Aussage des Bundesumweltministers zum Hochwasserschutz. "Es darf nicht sein, dass man angesichts der ökologischen Alarmsignale vom Umweltminister nichts hört, obwohl gerade er gefragt wäre, Position zu beziehen. Für den Hochwasserschutz trägt die Bundesregierung federführend die Verantwortung. Deutlicher sei der Widerspruch zwischen großem Anspruch und ernüchternder Wirklichkeit noch nie gewesen, wie unter der schwarz-gelben Bundesregierung", sagte Vogtmann.
Nach dem großen Hochwasser im Jahre 2002 in mehreren Bundesländern mit 21 Todesopfern und Schäden von über 10 Milliarden Euro kam es zur Neufassung des Hochwasserschutzgesetzes.
Nach Angaben von Michael Müller, DNR-Präsidium, hätten damals die Bundesländer ein Schadensereignis "200jähriges Hochwasser" abgeblockt. Dabei warnten Klimaforscher beständig vor sich häufenden Extremwetterereignissen.
Bundesumweltminister Röttgen muss daher die Überarbeitung der Hochwasserpläne der Bundesländer durchsetzen. Dabei seien zukünftig auch kleinere Flüsse zu berücksichtigen und Bauvorhaben in potentiellen Überschwemmungsgebieten zu verbieten, verlangte der DNR.
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