Hochwasserschutz mit Gesteinsbaustoffen / Vorbeugende Konzepte gegen die nächste Flut
(Köln) - Zwei "Jahrhunderthochwasser" innerhalb von nur elf Jahren weisen uns förmlich mit der Keule darauf hin, dass beim präventiven Hochwasserschutz schlicht mehr getan werden muss. Wissenschaftler raten, die zukünftige Hochwasservorsorge auf vier Säulen zu stellen, um Schäden so gering wie möglich zu halten und Lasten gerecht zu verteilen. Technischer und natürlicher Hochwasserschutz durch mehr Raum für die Flüsse sollten dabei Hand in Hand gehen, ergänzt durch nicht nur geforderte sondern auch geförderte private Bauvorsorge und eine ebenfalls vorsorgeorientierte Versicherungspflicht.
Bei der medialen Wahrnehmung der Katastrophenbilder heute wie auch schon 2002 steht meist die Sicherung von Häusern und Deichen mit Sandsäcken und Big-Bags im Fokus. Dabei werden die langfristigen und wirkungsvollsten Maßnahmen vorbeugender Konzepte leicht übersehen: Systematische Deichverstärkung und Deichsanierung, Deichrückverlegungen und der Neubau hochwirksamer Dreizonendeiche, die Schaffung von flussnahen Überflutungs- und Retentionsflächen sowie Poldern stellen die effektivsten vorbeugenden Maßnahmen dar. Hinzu kommen urbane Schutzmaßnahmen wie Flutmauern. Nach aktuellen Meldungen wurde allein in Sachsen seit der Flutkatastrophe 2002 über eine halbe Milliarde Euro in den technischen Hochwasserschutz investiert. Bis 2020 sind insgesamt rund eine Milliarde Euro für Betonmauern, Spundwände, Deiche etc. geplant.
Wie wichtig die permanente Weiterentwicklung und Optimierung eines wirksamen Hochwasserschutzes ist, sollte uns das Jahr 2013 endgültig gelehrt haben. Nun heißt es das Thema "nach der Flut" nicht wieder von der Tagesordnung verschwinden zu lassen, sondern präventiv anzugehen, zumal sich die Intervalle längst nicht mehr an Jahrhundertkategorien halten.
Die meisten technischen Schutzmaßnahmen betreffen Bauwerke, für die große Mengen an Kies, Sand und Beton (Mauern, Deiche, Befestigungen, Brücken) sowie an gebrochenem Festgestein (Wasserbausteine zur Uferbefestigung, Aufschotterungen, Deichwege und Asphaltstraßen) benötigt werden.
Die Kiesgewinnung in ufernahen Bereichen trägt bereits vielfach zur Schaffung von Überflutungs- und Retentionsflächen entlang der Flüsse bei und bietet damit einen idealen Ansatz, um im so genannten natürlichen Hochwasserschutz voranzukommen. Das Know-how der Gewinnungsbetriebe für die großflächige Bewegung von Erd- und Gesteinsmassen und im Bau von Befestigungen sowie bei der Landschaftsgestaltung wird vielfach in Kooperationen mit Deichverbänden, Politik und Verwaltung zum Wohl und nachhaltigen Schutz der Anlieger genutzt. Entsprechende Renaturierungsprojekte in und an ehemaligen Gewinnungsstätten - insbesondere entlang der Flüsse oder gar an den Flussläufen selbst - lassen Auenbereiche neu entstehen, denen eine hohe Funktion im Hochwasserschutz eingeräumt wird.
Neben der verbrauchsnahen Versorgung mit den nötigen Rohstoffen über kurze Wege trägt die heimische Gesteinsindustrie mit guten Konzepten kontinuierlich zum nachhaltigen Hochwasserschutz bei. Gemeinsam mit allen am Hochwasserschutz Beteiligten engagieren sich die Unternehmen mit Sachverstand, Kompetenz und Konzeptstärke intensiv auch in diesem Bereich. Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO) bündelt diese besondere Kompetenz unter seinem Dach. Der Verband wird in Kürze eine Liste mit Unternehmen erstellen, die bereits über überdurchschnittlich hohe Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit THW und Deichverbänden verfügen, sowie gute Erfahrungen bei der Einrichtung von Retentionsräumen sammeln könnten. Die genannten Experten stehen Interessenten bei Bedarf beratend oder auch für Vorträge zum Thema zur Seite.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO)
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