Pressemitteilung | Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. - Die Waldeigentümer (AGDW)

Hochwasserkatastrophe zeigt ökologische Verfehlungen - Waldbesitzer zahlen seit Jahrzehnten für ihren Henker

(Berlin) - Die Hochwasser der letzten Wochen, die in den betroffenen Regio-nen zu katastrophalen Schäden geführt haben, machen deutlich, dass in der Umweltpolitik umgedacht werden muss. Nicht nur der enorme Flächen-verbrauch und die Versiegelung der Landschaft, sondern auch die künstliche Entwässerung der Wälder haben dazu geführt, dass das Oberflächenwasser immer schneller aus der Fläche abgezogen und den Flüssen zugeführt wird. Hinzu kommen Flussbegradigungen und eine weitgehende Zerstörung der Auewälder, so dass die Fließgewässer bei jedem starken Regen wesentlich schneller und stärker anschwellen als in der Vergangenheit.

Gerade die Wälder haben die vom Hochwasser betroffenen Regionen noch vor weitaus stärkeren Schäden bewahrt. Wälder haben ein hervorragendes Was-serrückhaltevermögen und schützen die Böden vor starker Erosion. Wälder reinigen das Wasser und speisen die Grundwasserreserven. Damit sind sie ideale Wasserspeicher.

Es ist daher ökologisch vollkommen verfehlt, dass die Waldflächen in weiten Teilen der östlichen Bundesländer mit Wassergräben durchzogen sind. Sie sollen das Wasser aus dem Wald schneller ableiten. Da dies auch in nieder-schlagsarmen Regionen geschieht, wird den Wäldern Wasser entzogen, das sie für ein gesundes Wachstum dringend benötigten.

Die Situation wird dadurch absurd, dass der Waldbesitzer auch noch gesetz-lich verpflichtet ist, die Kosten für diesen ökologischen Wahnsinn zu tragen. Damit müssen Waldbesitzer z.B. in Brandenburg jährlich bis zu 25 Euro je Hektar Waldfläche für die sog. Gewässerunterhaltung, d.h. die Entwässerung ihrer Waldflächen, zahlen.

„Dass diejenigen, die einen entscheidenden Beitrag zum Gewässerschutz leis-ten, gleichzeitig diejenigen sind, die für ökologisch nicht vertretbare Entwässe-rungen auch noch zu zahlen haben, ist verrückt“, kommentiert der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW), Michael Prinz zu Salm-Salm die Situation, die die Waldbesitzer so nicht länger hinneh-men können.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände e.V. Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31807923 Telefax: 030/31807924

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