Hochwasser 2002: Eine nationale Gemeinschaftsleistung / Wohlfahrtsverbände legen ihre Leistungsbilanz vor
(Berlin) - Als eine herausragende nationale Gemeinschaftsleistung hat der amtierende Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, Manfred Ragati, die Bewältigung der Flutkatastrophe im Sommer 2002 bezeichnet.
In einer gemeinsamen Bilanz-Pressekonferenz dankte der Präsident allen Rettungskräften, den Einsatzkräften der Bundeswehr, den ehrenamtlichen Helfern, den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Millionen Spendern, die Leben gerettet, erste Hilfe geleistet, Not bekämpft, und den Wiederaufbau möglich gemacht hätten. "In den Tagen der Hochwasserkatastrophe ging in Deutschland die Solidarität nicht mit unter", sagte Ragati.
Eine Welle der Hilfs- und Opferbereitschaft hat nach Ansicht der Wohlfahrtsverbände die Sanierung der angerichteten Schäden möglich gemacht und den Betroffenen der Flut Zuversicht zurückgegeben. Bürgerinnen und Bürger, staatliche Stellen und Stiftungen, Hilfsorganisationen, Unternehmen und ihre Belegschaften haben zusammengestanden, um die Folgen dieser Naturkatastrophe zu beseitigen.
Die Hilfsorganisationen standen vor der wohl größten Herausforderung in ihrer jüngeren Geschichte. Aus der Bevölkerung, aus den Unternehmen der Wirtschaft gingen bei den Organisationen insgesamt 270,9 Mio. Euro an Spenden ein. "Das war ein großer Vertrauensbeweis in die Leistungsbereitschaft und die Organisationsfähigkeit unserer Spitzenorganisationen", stellte Ragati fest, "und wir haben die Herausforderung mit Erfolg bestanden. Unsere Verbände verfügen über ein dichtes Netzwerk in den Katastrophengebieten. Deshalb konnten die Spendengelder schnell und unbürokratisch vor Ort zur Linderung der Not eingesetzt werden".
Der BAGFW-Präsident verwies in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle vom Deutschen Caritasverband in Auftrag gegebene Studie, wonach die große Mehrheit der Befragten sich mit den Hilfeleistungen der Organisationen zufrieden zeigte, über die Hälfte sogar mehr Hilfe erhalten hätten als erwartet. Von den eingegangenen Spenden sind nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft inzwischen an Privathaushalte, Kleinbetriebe und zur Sanierung der Einrichtungen des Gemeinwesens 225,4 Mio. Euro ausgegeben worden. Das sind 83,4 Prozent. "Die Verbände haben die Mittel jeweils nachrangig eingesetzt, wo Versicherungsleistungen und Entschädigungen aus staatlichen Mitteln nicht ausreichten oder sind in Vorlage getreten, um schnelle Hilfe geben zu können", erläuterte Ragati.
Nach Angaben der Organisationen sind die Restmittel aus Spenden und aus eigenen Aufwendungen in Höhe von rd. 45 Mio. Euro fest verplant für laufende Sanierungen und Folgeschäden, die erst nach dem Winter festgestellt werden konnten sowie für noch nicht abgeschlossene Anträge.
Mit Dank an die Bürgerinnen und Bürger für ihre Hilfsbereitschaft und mit Genugtuung über das Erreichte legen die deutschen Wohlfahrtsverbände ihre Bilanz ein Jahr nach der Katastrophe der Öffentlichkeit vor. Ausführlich dokumentieren die Verbände auf ihren jeweiligen Internetseiten die Bilanz einer Jahrhundertflut.
Zusammenfassung in Zahlen:
Einnahmen: 270,9 Mio. Euro
Ausgaben: 225,4 Mio. Euro
Restmittel: 45,5 Mio. Euro
Anzahl der geförderten Einrichtungen des Gemeinwesens 204/ 31,2 Mio. Euro
Anzahl und Zahlungen an bislang geförderte private Haushalte 54.710/ 150,4
Mio. Euro Anzahl und Zahlungen an bislang geförderte Kleinbetriebe 2963/ 27
Mio. Euro Auslandshilfen/Nachbarländer 16,8 Mio. Euro
In der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. arbeiten folgende Spitzenverbände zusammen:
Arbeiterwohlfahrt (AWO) - www.awo.org
Deutscher Caritasverband (DCV) - www.caritas.de
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Gesamtverband (DPWV) -
www.paritaet.org Deutsches Rotes Kreuz (DRK) - www.drk.de Diakonisches Werk
der Ev. Kirche in Deutschland (DW der EKD) - www.diakonie.de
Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) - www.zwst.org
Eine Darstellung der Verbände zur Leistungsbilanz Flut finden Sie im Internet unter den o. g. Adressen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.
Oranienburger Str. 13 - 14, 10178 Berlin
Telefon: 030/240890, Telefax: 030/24089134