Hochschulverband: Keine zentrale Forschungspolitik Bulmahn will Hochschulwesen auf den Kopf stellen
(Bonn) - Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat sich dafür ausgesprochen, die Hochschulen und die Forschungsförderung auch in Zukunft in der gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern zu belassen. Die Berufsvertretung der Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses wandte sich damit gegen den Vorstoß von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn, die Forschungsförderung künftig durch den Bund, den Hochschulbau dagegen nur noch durch die Länder zu finanzieren.
Der Präsident des Verbandes, der Kölner Völkerrechtler Professor Dr. Hartmut Schiedermair, plädierte im weiteren dafür, die Kompetenz des Bundes für Rahmenregelungen des Hochschulwesens (HRG) zu erhalten. Dazu gehören nach Auffassung des DHV vor allem die Personalstruktur, die Bestimmung der Hochschularten und ihrer Aufgaben, der Zugang zum Studium sowie die Finanzierung der Hochschulen. Auch die Förderung der Forschung sowie den Hochschulbau möchte der DHV als Gemeinschaftsaufgabe bewahrt sehen. Im Falle der Förderung der außeruniversitären Forschung in alleiniger Regie des Bundes fürchtet der Verband eine Verstärkung des ohnehin bestehenden Trends, durch zentrale Förderungsentscheidungen Forschung zu lenken.
Bestürzt zeigte sich Schiedermair über den Mangel an Sensibilität der Ministerin, die erklärt hatte, es gehe ihr darum, unsere Bildungslandschaft vom Kopf auf die Füße zu stellen. Das genaue Gegenteil ist richtig: Zum Schaden der Universität und des gesamten Wissenschaftssystems soll die bewährte Forschungsförderung von den Füßen auf den Kopf gestellt werden, so Schiedermair. Mit diesem Vorschlag wolle Frau Bulmahn den Bund zu Lasten der Länder profilieren. Die Filetstücke dem Bund, den harten Knochen Hochschulbau den Ländern das ist der Anfang vom Ende der Spitzenforschung in den Universitäten, so der Präsident des DHV.
- Der Deutsche Hochschulverband ist die bundesweite Berufsvertretung der deutschen Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses mit über 19.500 Mitgliedern. -
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