Hightech hilft Gehörlosen
(Mainz) - Der Internationale Tag der Gehörlosen am 30. September wurde ins Leben gerufen, um verstärkt auf die besondere Lebenssituation von Gehörlosen aufmerksam zu machen. Um eine bestmögliche berufliche und soziale Integration sicher zu stellen, greifen Gehörlose oft auf die Handwerksleistungen der Hörgeräteakustiker zurück, welche ihnen mit verschiedenen technischen Lösungen helfen, ihren Alltag erfolgreich zu meistern.
Mainz, 26. September 2012. Die technische Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte erfolgt in einem beispiellosen Tempo. Vor allem in der Computertechnik ist ein rasanter Fortschritt zu verzeichnen. Technische Geräte werden zunehmende kleiner, leistungsstärker und vielseitiger. Davon profitieren nicht nur Handybesitzer und Computerfreaks, sondern auch Menschen mit Handicap. Auch für Gehörlose gibt es mittlerweile viele technische Möglichkeiten ihr Hördefizit weitreichend auszugleichen und so ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Ansprechpartner ist dafür meist der Hörgeräteakustiker vor Ort, der nicht nur viele technische Lösungen kennt, sondern diese auf Wunsch auch installieren kann.
"Für unsere gehörlosen Kunden müssen akustische Signale in optische Reize umgewandelt werden", so Marianne Frickel, Präsidenten der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha), "Mit speziellen Lichtanlagen kann z.B. das Klingeln an der Tür in einen gut sichtbaren Lichtimpuls übersetzt werden." Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch ein wichtiger Sicherheitsfaktor, denn viele Warnsignale - vom Feuermelder bis zum Hundegebell - sind akustisch. In manchen Situationen reichen optische Signale jedoch nicht aus. Daher wurden z.B. Rüttelkissen entwickelt, die Schlafende per Vibration aufwecken. Auch das ursprünglich rein akustische Telefon ist dank moderner Technik mittlerweile zum Bildtelefon geworden und ermöglicht so die Kommunikation in Gebärdensprache.
In einigen Fällen ist es sogar möglich, durch ein Cochlear-Implantat (CI) die Hörfähigkeit von eigentlich Gehörlosen wiederherzustellen. Das implantierbare Hörgerät "überbrückt" das nicht mehr funktionsfähige Ohr und stimuliert direkt den Hörnerv. Akustische Signale werden dabei durch einen Soundprozessor erfasst und per Funkwellen dem Implantat übermittelt. Im Alltag fallen CI-Träger meist nicht auf und können Umweltgeräusche und in vielen Fällen sogar Sprache wieder wahrnehmen und verstehen. Auch im Bereich Cochlear-implantate ist der Hörgeräteakustiker vor Ort wichtiger Ansprechpartner und unterstützt z.B. bei der Program-mierung, Nachsorge und Wartung.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (biha)
Pressestelle
Wallstr. 5, 55122 Mainz
Telefon: (06131) 965600, Telefax: (06131) 9656040
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