Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Hickhack um ZDF-Intendantenwahl muss ein Ende haben - Journalistengewerkschaft sieht Nachteile für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) fordert den Fernsehrat des ZDF auf, sich bei der am kommenden Freitag anstehenden Intendantenwahl endlich auf einen Bewerber zu einigen. „Das ewige Hickhack um einen Kandidaten oder eine Kandidatin schadet dem Ansehen des ZDF und damit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Rolf Lautenbach am Mittwoch in Berlin.

Es sei bedenklich, so Lautenbach, welches Ausmaß parteipolitische Interessen bei der Intendantenwahl angenommen haben. „Die Findungskommission hatte mehrere Monate Zeit, einen Kandidaten zu benennen, der die notwendige Drei-Fünftel-Mehrheit auf sich hätte vereinigen können“, sagte Lautenbach. Der Bundesvorsitzende forderte die Mitglieder des Fernsehrates dazu auf, bei der Intendantenwahl auch die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu berücksichtigen: „Der Sender steht insgesamt gut da, und das ist in einem besonderen Maße dem Engagement der Belegschaft zu verdanken“.

Der DJV kritisiert in diesem Zusammenhang Äußerungen des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement. Clement gehört dem Verwaltungsrat an und hatte das ZDF unter anderem als „zu alt, zu teuer und zu zentralistisch“ bezeichnet. Dem sei definitiv nicht so. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) beispielsweise habe dem ZDF erst kürzlich eine hohe Wirtschaftlichkeit bescheinigt. Der Landesrechnungshof sei zu einem ähnlich guten Ergebnis gekommen.

Hintergrund: Die zweite Runde der Intendantenwahl findet am Freitag (18. Januar) statt. Beim ersten und zweiten Wahlgang am 6. Dezember waren die Chefin des NDR-Funkhauses Hamburg, Dagmar Reim, und der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Helmut Reitze angetreten. Keiner von ihnen erreichte die notwendige Mehrheit von mindestens 47 Stimmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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