Heutiger Baugipfel: Presse-Statement des Deutschen Studierendenwerks
(Berlin) - Zum heutigen "Baugipfel" im Bundeskanzleramt im Rahmen des "Bündnisses bezahlbarer Wohnraum" erklärt Matthias Anbuhl, der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerks:
"Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in den Hochschulstädten ist seit Jahrzehnten ein eklatanter Missstand. Stand heute stehen allein bei elf Studierendenwerken in teuren Hochschulstädten wie München, Köln, Frankfurt, Berlin oder Darmstadt 35.000 Studierende auf den Wartelisten für einen Wohnheimplatz. Die Lage in den Hochschulstädten ist dramatisch, es muss dringend gehandelt werden. Wohnen bleibt eine zentrale soziale Frage unserer Zeit.
Das von Bundesbauministerin Klara Geywitz auf den Weg gebrachte Bund-Länder-Programm 'Junges Wohnen', mit dem bezahlbarer Wohnraum für Studierende, Azubis und Polizeianwärter*innen geschaffen und modernisiert wird, ist ein echter Lichtblick. Es fällt zwar in konjunkturell enorm schwierige Zeiten und eine neue Hochzinsphase, aber gerade mit Blick auf die eklatanten Mangel an bezahlbarem Wohnraum in den Hochschulstädten ist es ein wichtiges Signal, dass der Bund nach Jahrzehnten endlich wieder eingestiegen ist in den Studierendenwohnheim-Bau.
Wir erleben nun dank des Programms Junges Wohnen eine neue, positive Dynamik in den Ländern; viele Länder haben ihre bisherige Wohnheim-Förderung stark verbessert, und die Studierendenwerke können dank dieser höheren Förderung Bau- und Modernisierungsvorhaben angehen. Wenn alle Bundesländer so mitziehen, kann mittel- und langfristig die Wohnsituation für junge Menschen in Ausbildung deutlich verbessert werden. Junges Wohnen ist das größte Wohnheim-Förderprogramm seit der Hochschulexpansion in den 1970er Jahren.
Aber das ist eine Mittel-, keine Kurzstrecke. Klara Geywitz hat bereits in Aussicht gestellt, das Programm Junges Wohnen auch in den Jahren 2024 und 2025 mit einem Bunds-Förderanteil von 500 Millionen Euro ausstatten zu wollen. Eine solche Verstetigung des Programms, ein kräftiges Mitziehen der Länder - das brauchen wir nun.
Und wir brauchen dringend Erhöhungen beim BAföG. Die BAföG-Wohnkostenpauschale liegt derzeit bei 360 Euro im Monat; das reicht in kaum einer deutschen Hochschulstadt für ein WG-Zimmer. In München, der teuersten Hochschulstadt Deutschlands, muss man dafür 720 Euro im Monat bezahlen. Das BAföG muss rasch erhöht werden."
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Deutsches Studierendenwerk
Stefan Grob, Pressesprecher Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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