Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Heute: Internationaler Tag der Pressefreiheit

(Bonn) - Der serbische Journalist Miroslav Filipovic ist der erste Preisträger des DJV-Preises der Pressefreiheit. Dies gab der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Prof. Siegfried Weischenberg, heute auf einer Pressekonferenz zum Internationalen Tag der Pressefreiheit in Berlin bekannt. Filipovic erhält die Auszeichnung für seine mutige Berichterstattung über die Kriegsverbrechen serbischer Einheiten im Kosovokrieg. Filipovics Berichte für ausländische Medien trugen wesentlich dazu bei, die Risse im Regime Slobodan Milosovics zu vertiefen.

Als eine der letzten Maßnahmen des Milosovic-Machtapparats war Filipovic im vergangenen Juli als „Spion“ zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Nach dem Wahlsieg Kostunicas wurde der serbische Journalist im Oktober letzten Jahres freigelassen. Die Preisverleihung soll im Herbst in Verbindung mit einer größeren Veranstaltung des DJV vorgenommen werden.

Weischenberg erinnerte in der Pressekonferenz an die Einschränkungen und Gefährdungen, denen Journalisten nach wie vor in zahlreichen Ländern der Welt ausgesetzt sind. Allein im letzten Jahr zählte die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) 62 getötete Journalisten und Medienmitarbeiter. Vor allem die Situation in Ländern wie Birma, Äthiopien, Iran oder China bereite Sorgen, sagte Weischenberg. Und auch die Entwicklung in einigen osteuropäischen Staaten sei bedenklich. „Das Verständnis von Pressefreiheit ist hier teilweise sehr problematisch“, so der DJV-Vorsitzende. Insbesondere mit Blick auf die Situation in Russland bezeichnete es Weischenberg auch als Aufgabe der deutschen Regierung, sich verstärkt für die Freiheit der Berichterstattung in diesen Ländern einzusetzen.

Zur Situation in Deutschland sagte der DJV-Vorsitzende, auch hier gebe es Herausforderungen und Probleme bei der Wahrung der Pressefreiheit. Vor allem die zunehmende Konzentration der Medienmacht und der immer größer werdende kommerzielle Druck auf deutsche Medien sei besorgniserregend und schränke die Freiheit der Journalisten ein. „Pressefreiheit bedeutet nicht nur Freiheit vom Staat, sondern auch Freiheit von der Kontrolle durch wirtschaftliche Macht“, sagte Weischenberg.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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