Heute behandelt das Bundeskabinett das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG)
(Berlin) - Hierzu erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:
"Das Terminservice- und Versorgungsgesetz hat insgesamt deutlich mehr Schatten als Licht. Insbesondere die teilweise massiven Eingriffe in den ärztlichen Alltag sind ein Angriff auf den freien Beruf. Wer denkt, dass er mit praxisfernen Regularien die Versorgung verbessern kann, ist auf dem Holzweg.
Um die Wartezeitenproblematik bei manchen Fachärzten in den Griff zu bekommen, muss endlich Schluss sein mit dem Chaos im Gesundheitssystem. Es braucht Hausärztinnen und Hausärzte, die die ersten Ansprechpartner ihrer Patientinnen und Patienten sind und die Behandlungsprozesse strukturieren. Bei ihnen müssen alle Fäden zusammenlaufen. Das führt zu weniger unnötigen Facharztbesuchen und entlastet so die fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen. Hierauf müsste der Fokus des TSVG liegen.
Das Ziel muss sein, dafür zu sorgen, dass die Patientinnen und Patienten, die die spezifische Expertise der fachärztlichen Kolleginnen und Kollegen in dem jeweiligen Fachgebiet wirklich benötigen, zeitnah einen Termin bekommen. Alle anderen Patienten sind bei den Hausärztinnen und Hausärzten am besten aufgehoben. Daher braucht es dringend eine Stärkung der hausärztlichen Versorgung. Hierzu wird das TSVG in dieser Form leider nicht beitragen. Stattdessen sollen Kodierrichtlinien eingeführt werden, die die Gefahr bürgen, den ohnehin schon extrem hohen bürokratischen Aufwand in den Praxen noch weiter zu erhöhen."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V.
Vincent Jörres, Pressesprecher
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